Berlin: Rathaus Köpenick
Im Zentrum der Altstadt von Köpenick steht der neugotische Backsteinbau des alten Rathauses, das in den Jahren 1901-1904 nach einem Entwurf von Hans Schütte von Hugo Kinzer errichtet wurde. 1927 und 1939 wurde das Gebäude um Anbauten ergänzt. Das Rathaus Köpenick besitzt einen 54 m hohen Turm. Dieser und die märkische Backsteinfassade machen das Rathaus zum Wahrzeichen Köpenicks. Innen ist das Gebäude reich mit Ornamenten und Holzvertäfelungen geschmückt.
Bekannt wurde das Rathaus von Köpenick jedoch nicht durch seine Architektur, sondern durch den tragikomischen Husarenstreik, mit dem der vorbestrafte Schuster Wilhelm Voigt als Hauptmann von Köpenick in die Geschichte und Literatur einging. Als Hauptmann verkleidet, unterstellte er vor der Militärbadeanstalt in Plötzensee zwölf Grenadiere seinem Kommando und fuhr mit diesem Trupp nach Köpenick, wo er kurzerhand den Bürgermeister verhaften und sich die Stadtkasse aushändigen ließ. Mit dieser Tat stellte er den preußischen Untertanengeist dieser Zeit wie kein anderer bloß. Diese Geschichte des Hauptmanns von Köpenick verarbeitete Carl Zuckmayer in seinem gleichnamigen Bühnenstück. Heinz Rühmann machte als Hauptmann im gleichnamigen Film den Wilhem Voigt unvergesslich. Jedes Jahr während der Festwoche Köpenicker Sommer wird das Ereignis als Festspiel wiederbelebt.
Alt Köpenick 21
S-Bahn: S3 (Spindlersfeld)