Berlin: Potsdam
993 wurde Poztupimi (slawisch für Unter den Eichen) das erste Mal urkundlich erwähnt. Denn Kaiser Otto III. schenkte seiner Tante, der Äbtessin von Quedlinburg, das von Slawen und Deutschen bewohnte Örtchen. Bis 1345 dauerte es, bis man das erste Mal von der Staat Potsdam lesen konnte.
Einen Aufschwung erlebte die Stadt, als der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620-1688) Potsdam neben Berlin zur zweiten Residenz machte. Er lässt das Stadtschloss sowie Straßen und Alleen erbauen, fasste Potsdam mit den umliegenden Dörfern zusammen. Auch seine Nachfolger hielten an der Residenzstadt Potsdam fest: Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. (1713-40) machte Potsdam zu einer Garnisonsstadt, baute Kirchen und siedelte Manufakturen an. Aber vor allem Friedrich II. der Große prägte u. a. mit seinem Schloss Sanssouci und Nutzbauten wie das Dampfmaschinenhaus das Äußere der Stadt. Im Siebenjährigen Krieg (1756-63) verarmte Potsdam. Trotzdem erbaute der Alte Fritz in dieser Zeit das Neue Palais. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. (1786-97) ließ die Neuen Gärten anlegen und das Marmorpalais erbauen.
1806 nahm Napoleon mit 6000 Soldaten für zwei Jahre Potsdam zum Quartier, wodurch die wirtschaftliche Situation der Stadt sich rapide verschlechterte. Nach 1809 entwickelte sich Potsdam mehr und mehr zur Beamtenstadt. Während der Regierungszeit Friedrich Wilhelms IV. (1840-61) entfalteten die berühmtesten Landschaftsarchitekten ihre Kunst in Potsdam.
Bis zur Abdankung des Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1918 blieb Potsdam Fürstenstadt. Zur Erhaltung der Parks und Schlösser wurde 1926 in der Weimarer Republik die Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci gegründet.
Im April 1945 fielen viele wichtige Gebäude der Stadt den Bomben zum Opfer, u. a. wurden das Stadtschloss und die Garnisonskirche zerstört (nach dem Krieg abgetragen). Vom 17.7.-2.8.1945 wurde in Schloss Cecilienhof das Potsdamer Abkommen erlassen, das das Schicksal Nachkriegsdeutschlands besiegelte. Potsdam gehörte nun zur DDR. 1960 werden das Stadtschloss und die Garnisonskirche gesprengt, um den alten Geist von Potsdam auszulöschen. Nach der Wiedervereinigung wurde Potsdam zur Hauptstadt des neuen Bundeslandes Brandenburg und wohl zukünftig auch für die vereinten Bundesländer Brandenburg und Berlin. 1991 wird Potsdam von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.