Berlin:Â Berliner Mauer
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Dies waren die Worte des DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 auf einer internationalen Pressekonferenz. Am 13. August 1961 jedoch riegelten Militär und Betriebskampfgruppen die Grenze ab, lieĂen niemanden mehr passieren und begannen mit dem Bau der Berliner Mauer. Nach wenigen Tagen waren Ăźberall Stacheldrahtabsperrungen und StraĂensperrungen errichtet worden, Betonplatten wurden verlegt, Hauseingänge und Fenster zugemauert. Bereits ein Jahr nach dem Beginn des Mauerbaus waren 41 Menschen auf der Flucht erschossen, unzählige beim Versuch verletzt und inhaftiert worden. Insgesamt kamen 70 Menschen bei Fluchtversuchen ums Leben, mehr als 100 wurden durch Schusswaffengebrauch der DDR-Grenztruppen verletzt, Ăźber 3000 Festnahmen wurden vom Westberliner Sektor aus beobachtet. Die Geschichte der Mauer und eine Dokumentation, was die Menschen alles versuchten, um Ăźber oder unter die Mauer durchzukommen, zeigt das Haus am Checkpoint Charlie. Der Bau der Mauer wurde so eines der traurigsten Kapitel und der Tag ihres Falls zu dem glĂźcklichsten der deutschen Geschichte.
Die Berliner Mauer hatte insgesamt eine Länge von 155 km, wovon 43,1 km auf den innerstädtischen Bereich und 111,9 km auf die Grenze zwischen Westberlin und dem DDR-Bezirk Potsdam entfielen. Die Sperranlage bestand aus der eigentlichen Mauer (bis zu 4,10 m hoch, 16 cm starke, L-fĂśmige Betonplattenwand, mit einem dicken Betonrohr obenauf) bzw. einem Metallgitterzaun, BeobachtungstĂźrmen (293 StĂźck), Bunkern (57), einem ca. 10 m breiten, beleuchteten Todesstreifen mit Hundelaufanlagen, Patrouillenweg und einem Kontaktzaun, der bei BerĂźhrung akustische und Lichtsignale auslĂśste, sowie einem 100 m breiten Sperrgebiet. 55 StraĂen wurden durch die Berliner Mauer abgeschnitten.
Heute ist kaum noch etwas von der Mauer zu sehen. Innerhalb weniger Monate wurde sie von Mauerspechten zerkleinert und dann mit schwerem Gerät abgerissen, auch die Narben, die der Mauerbau geschlagen hatte, sind an vielen Stellen bereits Ăźberwuchert. Am deutlichsten kann man noch an der Ăde des Potsdamer Platzes fĂźhlen, welche Wunden die Mauer geschlagen hatte.
Hinter dem Martin-Gropius-Bau am Prinz-Albrecht-Gelände befindet sich noch ein kleines Stßck. Dies gehÜrt jedoch leider nicht zu den Teilen, die von Graffiti-Kßnstlern bunt bemalt wurden. Am Humboldthafen hinter dem Reichstagsgebäude steht noch ein Mauerstßck, auf dem die Opfer der Mauer gezählt wurden. Ein 1300 m langes Stßck von der Oberbaumbrßcke entlang der Spree wurde in jßngster Seite auf Ostseite von namhaften Kßnstlern bemalt. Diese East Side Gallery wurde Anfang 1992 unter Denkmalschutz gestellt.
NiederkirchnerstraĂe (Kreuzberg), Bernauer StraĂe (Wedding), Humboldthafen (Tiergarten), OberbaumbrĂźcke entlang der Spree.
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