Berlin: Flughafen Berlin-Tempelhof
Der Flughafen Berlin-Tempelhof, einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands, nahm 1923 den Linienverkehr auf und wurde in den folgenden Jahren stetig ausgebaut. Besonders in den Jahren 1936 – 1939 wurde er nach Plänen von Ernst Sagebiel erweitert. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die amerikanische Militärregierung Tempelhof als Militärflughafen. Die wahre Bedeutung erlangte der Flughafen jedoch erst 1948 während der Berliner Blockade, als die West-Alliierten eine Luftbrücke initiierten.
In der Nacht zum 24. Juni 1948 stellte die sowjetische Militärverwaltung alle von Westen kommenden Bahnstrecken ein, was die sogenannte Berliner Blockade einleitete. Die West-Alliierten reagierten mit einer Luftbrücke, bei der vom Juni 1948 bis Mai 1949 rund 2,34 Millionen Tonnen Güter eingeflogen wurden. Diese beispiellose Aktion kostete 32 Amerikaner, 41 Briten und 5 Deutsche das Leben. Zur Erinnerung an die Luftbrücke und ihre Opfer errichtete Eduard Ludwig das Luftbrückendenkmal, das 1951 auf dem Platz der Luftbrücke vor dem Flughafen Tempelhof eingeweiht wurde.
Das Luftbrückendenkmal symbolisiert die drei Luftkorridore, über die während der Blockade die Westberliner durch alliierte Flugzeuge versorgt wurden. Ein Gegenstück zu diesem Denkmal steht seit 1986 im amerikanischen Teil des Frankfurter Flughafens, von wo aus die Flugzeuge Richtung Berlin starteten. 1950 wurde der zivile Flugverkehr in Berlin-Tempelhof wieder aufgenommen, jedoch ab 1975 über den Flughafen Berlin-Tegel geleitet, da die innerstädtische Lage von Tempelhof keinen weiteren Ausbau der Start- und Landebahnen erlaubte.
In den Folgejahren nutzten wieder die amerikanischen Militärs den Flughafen. Seit 1986 wurde auch wieder eine erste zivile Flugverbindung hergestellt. Nach der Wiedervereinigung gewann der Flughafen Berlin-Tempelhof erneut an Bedeutung. Der Flughafen wurde jedoch am 30. Oktober 2008 endgültig geschlossen. Heute ist das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof ein beliebter Ort für Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen. Das Tempelhofer Feld bietet großzügige Flächen für Sport, Erholung und Kulturveranstaltungen.
Das Besucherzentrum CHECK-IN am Platz der Luftbrücke informiert umfassend über die Geschichte und Zukunft des Flughafens Tempelhof. Hier erfahren Sie alles über die Historie des Baudenkmals, aktuelle Projekte und Zukunftspläne. Das Besucherzentrum ist auch Ausgangspunkt für Gebäudeführungen und ein Verweilort für Ausstellungen oder Veranstaltungen. Die Ausstellung „EIN WEITES FELD. Der Flughafen Tempelhof und seine Geschichte“ beleuchtet die Bedeutung des Tempelhofer Feldes und des Flughafens während der NS-Zeit, der Berliner Luftbrücke und als Verbindung europäischer Metropolen seit den 1920er Jahren.
Die Ausstellung wurde von der Stiftung Topographie des Terrors erarbeitet und ist ein Muss für Geschichtsinteressierte. Im Rahmen der Veranstaltungsreihen THFxGESCHICHTE und THFxIMPULSE finden regelmäßig Vorträge und Informationsabende statt, die tiefere Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Flughafens und seine Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft geben. Ein Besuch des Tempelhofer Feldes und des Besucherzentrums CHECK-IN ist nicht nur lehrreich, sondern auch ein Erlebnis für die ganze Familie.
Adresse: Platz der Luftbrücke 5, 12101 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch – Montag 10:00 – 17:00 Uhr, Dienstag geschlossen
Verkehrsmittel: U-Bahn: U6 (Platz der Luftbrücke/Flughafen Berlin-Tempelhof), Bus: 248 und M43