Ein etwas makabrer Ausflug in Paris führt in die Katakomben, 19 Meter unter der Erdoberfläche, wo die Überreste der verstorbenen Pariser aus der Zeit zwischen 1785 und 1814 untergebracht wurden. Willkommen im „Reich des Todes“!
Zwischen 1785 und 1814 wurden die Skelette verstorbener Pariser in die noch aus der gallo-römischen Zeit stammenden Steinbrüche unter den drei Hügeln Montparnasse, Montrouge und Montsouris umgebettet.
Dadurch wollte man sich einerseits vor der Pest schützen, aber auch den unangenehmen Leichengeruch beseitigen. Der Friedhof Cimetière des Innocents im Hallenviertel zum Beispiel lag rund 2,50 Meter höher als die Straßen – direkt bei den Markthallen. Vielleicht kennen Sie ihn auch schon aus dem Roman „Das Parfum“. An der Stelle dieses Friedhofs steht heute übrigens der Brunnen Fontaine des Innocents.
Und auch die anderen Friedhöfe in der Stadt waren überfüllt. Der Geruch war vor allem im Sommer so stark, dass Menschen in Ihren Wohnungen davon ohnmächtig wurden.
Nicht nur die Pestgefahr wurde durch die Umbettung weitgehend gebannt, auch die Stollen der Steinbrüche stürzten auf diese Weise nicht mehr so schnell ein. Die Gebeine der Verstorbenen wurden nach Friedhöfen geordnet und fein säuberlich aufgeschichtet. Heute steigt der Besucher auf 91 Stufen 19 Meter hinab in das Reich der Toten. An dessen Eingang findet er eine Tafel mit der Inschrift „Arrète! Ici c’est l’empire de la mort!“:“Halt! Hier ist das Reich des Todes!“
In den Katakomben hat es konstant 14 Grad Celsius. Feste Schuhe sind von Vorteil.
Lage: Place Denfert-Rochereau | Metro: Denfert-Rochereau
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 11 und 14 bis 16 Uhr