Die Conciergerie ging als Staatsgefängnis in die Geschichte ein, obwohl sie ursprünglich als Unterkunft für den Schlossvogt und die Palastwachen von Philipp dem Schönen errichtet worden ist. Marie-Antoinette, Danton und Robespierre gehören mit zu den berühmtesten Gefangenen der Conciergerie.
Der Bau trägt zwei Türme, ist um 1300 im gothischen Stil errichtet und befindet sich am Quai de l’Horloge auf der Île de la Cité. Vom anderen Seineufer aus, dem Quai de la Mégisserie, hat man einen herrlichen Blick auf das gesamte Gebäude. Im 19. Jahrhundert wurde die gesamte Conciergerie neugothisch umgestaltet. Bemerkenswert ist der Uhrturm. 1371 brachte hier Karl V. die erste öffentliche Uhr von Paris an.
Die Zelle von Marie-Antoinette wurde nachgebildet, zwar nicht authentisch, aber man kann sich trotzdem vorstellen, wie die Königin ihr Leben dort gefristet haben muss. Dort, wo sich einst die Zelle der Marie-Antoinette befand, hat man den Altar der Chapelle des Girondistes aufgestellt. Die Chapelle heißt deshalb so, weil an diesem Ort 22 Girondisten, linksgerichtete Mitglieder der gesetzgebenden Verfassung von 1791, in der Nacht vor ihrer Hinrichtung ein Fest feierten.
Etwas mulmig kann es einem schon werden, wenn man den düsteren Saal der Wachen und den dahinter liegenden Saal der Bewaffneten besichtigt. Der finstere Raum misst 70 x 27 Meter und gilt als ältester europäischer Saal des Mittelalters. Im 19. Jahrhundert wurde er von Viollet-le-Duc restauriert.
Interessant ist auch die riesige Küche, die Sie über eine Wendeltreppe erreichen. Sieht man die vier riesigen Kamine, in denen mehrere Schafe gleichzeitig gegrillt werden konnten, kann man sich gut den gewaltigen Bedarf der damaligen Schlossbewohner an Lebensmitteln vorstellen.
1, Quai de l’Horloge, 75001 Paris | Metro: Cité, Châtelet