Im Palais Royal lebte die königliche Familie bis zum Umzug nach Versailles. Es ist heute Amtssitz des französischen Verfassungsrates und der Kulturbehörde – der wunderbare begrünte Innenhof lädt zum Entspannen ein. In den Wohnungen haben viele illustre Künstler gelebt.
Das Palais Royal wurde im Auftrag von Kardinal Richelieu in den Jahren 1634 bis 1639 erbaut und dann dem König übergeben. Als Ludwig XIII. starb, zog seine Witwe, Anna von Österreich, in den Palast, der seither den Namen Palais Royal trägt. Ludwig XIV. bevorzugte den Louvre als Sitz und schenkte den Palast an die Oberhäupter des Hauses Orléans. Ludwig Philipp von Orléans ließ ihn Ende des 18. Jahrhunderts umbauen. Seitdem ist an dem Gebäude nichts mehr verändert worden.
Während einer Versammlung wurde hier der Sturm auf die Bastille beschlossen, der 1789 die Französische Revolution auslöste. Zu jener Zeit war der Palast vielfältig ausgestattet. Es gab Restaurants und Cafés, Bordelle und Spielsäle. Heute ist der Palais Royal Amtssitz des Verfassungsrates und der Kulturbehörde. Der schöne begrünte Innenhof lädt zum Ausruhen und Verweilen ein, und es gibt eine Reihe ausgefallener Geschäfte und Restaurants in den Arkaden.
Die Wohnungen im Palais Royal hatten viele illustre Bewohner wie die Schriftstellerin Colette und den Schriftsteller Jean Cocteau und seinen Partner, den Schauspieler Jean Marais. Als Erinnerung wurden 2016 und 2018 Stühle und Bänke im Innenhof mit Zitaten von Colette und Cocteau versehen.
Das Kunstwerk „Les Deux Plateaux“ besteht aus 13 x 20 = 260 achteckigen schwarzweiß gestreiften Säulen wurden vom Künstler Daniel Buren geschaffen. Es wird deshalb auch „colonnes de Buren“ genannt, also „die Säulen von Buren“. Sie sind alle 2,40 m lang, ragen unterschiedlich weit aus dem Boden und erstrecken sich auf 3.000 qm Fläche im Haupthof, der früher als Parkplatz genutzt wurde.
Kulturminister Jacques Lang hatte das 1986 eröffnete Kunstwerk in Auftrag gegeben, um den Hof auzuwerten. Es verwendet edelste Materalien wie den weißen Carrara-Marmor und soll gleichzeitig einen Gegensatz zur Strenge der Umgebung erzeugen. Deshalb hat es Buren auch begehbar gestaltet.
Lage: Place du Palais Royal, 75001 Paris | Metro: Palais Royal – Musée du Louvre