Paris: Sainte-Chapelle
Sainte-Chapelle ist für ihre beeindruckenden rot-blauen Glasfenster bekannt, die an die 100 biblische Szenen darstellen.
Die Sainte-Chapelle versteckt sich hinter den Mauern des Justizpalastes auf der Île de la Cité. Nur ihre Turmspitze ragt mit einer Höhe von 76 Metern über die Mauern hinweg. Sie wird zurecht als Juwel unter den gothischen Bauwerken von Paris anerkannt. Die Sainte-Chapelle wurde unter Ludwig IX., dem Heiligen, wahrscheinlich von dem Architekten Pierre de Montreuil erbaut. Das hochgotische Wunderwerk entstand in nur 33 Monaten (1245 bis 1248).
Der König benötigte eine Aufbewahrungsstätte für die kostbarsten Reliquien der Christenheit, die er dem Kaiser von Byzanz abgekauft hatte. Dieser Schatz kostete übrigens zweieinhalbmal so viel wie der Bau der Kirche. Die Sainte-Chapelle ist zweistöckig. Der untere Teil, die Chapelle basse, ist nur 6,60 Meter hoch und ganz in Blau und Gold gehalten. Er war für die Dienerschaft des Königspalastes vorgesehen. Die obere Kirche, also die eigentliche Sainte-Chapelle, war für die königliche Familie, Würdenträger und die Reliquien, die sich übrigens heute in der Schatzkammer von Notre Dame befinden, bestimmt.
Einzigartig in der Sainte-Chapelle sind ihre rotblauen Glasfenster, in denen sich das Licht bricht und spiegelt, sodass es dem Betrachter beinahe unwirklich vorkommt. Die vier auf 15 Meter hohen Fenster stellen 100 biblische Szenen dar. Der untere Fensterteil wurde stilgetreu restauriert, der obere ist noch original erhalten und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Aus der Zeit von Karl VIII. (15. Jahrhundert) sieht man eine spätgotische Fensterrose, die apokalyptische Szenen zeigt.
Heute finden in der Sainte-Chapelle kaum noch Messen statt, dafür aber sehr viele Konzerte.
4, Boulevard du Palais
Öffnungszeiten: täglich, Sommer 10 bis 17.20 Uhr, Winter 10 bis 16.20 Uhr
Metro: Cité