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Paris - Cimetière du Père-Lachaise

Paris: Cimetière du Père-Lachaise

Der Friedhof im Osten der Stadt ist mit 47 Hektar Fläche der größte von Paris. Er erinnert an eine eigene kleine Stadt und bietet zudem einen wundervollen Blick auf Paris.

Benannt wurde der Friedhof nach dem Beichtvater Ludwig XVI., dem Jesuitenpater François de la Chaise d’Aix. Seit 1804 finden hier Beisetzungen statt. Bei einem Spaziergang über diesen Friedhof werden Sie das Gefühl haben, sich in einer kleinen Stadt zu befinden. Viele Gräber erinnern an kleine Häuser, man kann an ihnen verfolgen, wie sich die Grabkunst seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hat und wie wichtig es war, sich selbst noch im Tod von der Mittelschicht abzuheben.

Um sich in dieser Totenstadt, wo die Straßen tatsächlich als Allee bezeichnet werden, zurechtzufinden, empfiehlt es sich, am Eingang einen Plan zu holen. Viel Prominenz hat hier ihre letzte Ruhestätte gefunden, so auch Docteur Guillotin (der Erfinder der Guillotine), Honoré de Balzac, Baron Haussmann, der berühmte Spatz von Paris Edith Piaf, Oscar Wilde und Frédéric Chopin. Auch das Grab von Jim Morrison wird bis heute von Menschen aus aller Welt besucht und trägt deren Graffiti-Grüße. Zeitweise wachte ein Wächter darüber, dass das Grab nicht mit noch mehr Sprüchen besprüht wurde.

Ein Spaziergang über den Père Lachaise muss nicht nur den Toten gelten. Von ganz oben hat man an klaren Tagen einen schönen Ausblick auf Paris, und wer sich die Zeit nimmt, nicht nur die Baukunst der Gruften zu erforschen, wird hier so manches Liebespärchen entdecken.

Nicht immer war es auf dem Père Lachaise so ruhig und friedlich wie heute. Beim Aufstand der Pariser Commune, 1871, fanden hier mitten zwischen den Gräbern die Kämpfe mit den Versailler Truppen statt. Die Aufständischen mussten ihren Widerstand aufgeben und die 147 Menschen, die überlebt hatten, wurden im Mai 1871 an der Friedhofsmauer hingerichtet. An dieser Mauer, der „Mur des Fédérés“, wurden insgesamt 1018 Opfer bestattet. Es handelt sich hierbei um kommunistische Linke. Seither ist die Mauer im Père Lachaise auch ein Wallfahrtsort der Linksparteien. In der Nähe finden Sie viele Mahnmale kommunistischer Parteien oder Gruppierungen, aber auch Mahnmale für die Konzentrationslager des Dritten Reiches.

Einen detaillierten Plan des Friedhofs, dem Sie die Lage der interessantesten Grabstätten entnehmen können, finden Sie an den Blumenläden rund um den Friedhof.

Boulevard de Ménilmontant

Öffnungszeiten: täglich ca. 9 bis 17.30 Uhr

Metro: Père Lachaise, Philippe-Auguste