München: Schloss Hohenschwangau
Erbauer und Herren der Burg Hohenschwangau waren im 12. Jahrhundert die Ritter von Schwangau. Diese waren Lehensleute der Welfen und später der Staufen, die hier oft zu Gast waren (u. a. Konradin, der letzte Staufe, lebte hier). Im 16. Jahrhundert starben die Schwangauer Ritter aus und die Burg verfiel. In den Napoleonischen Kriegen wurde sie zusätzlich noch schwer beschädigt. 1829 besuchte der spätere König Maximilian II. das Schloss, dessen romantische Lage ihm so gut gefiel, dass er es 1832 kaufte. Bis 1836 ließ er die Schlossanlage von Domenico Quaglio auf- und ausbauen, wobei die mittelalterlichen Teile weitgehend erhalten blieben und nur leicht an die englische Neugotik angepasst wurden.
Das Innere des Schlosses haben viele bedeutende Künstler der Romantik gestaltet, z. B. Moritz von Schwind. Die Räume wurden mit Darstellungen mittelalterlicher Sagen und historischer Begebenheiten bemalt. So erzählen die Wandgemälde im Schwanenrittersaal die Geschichte Lohengrins. Wen wundert es da, dass der kleine Sohn Maximilians, der später König Ludwig II., stark von der Romantik und den Nibelungen durchdrungen war.
Das Schyrenzimmer ist eine Huldigung an die Wittelsbacher, deren veraltete Name Schyren war. Die Wandmalereien des Künstlers Wilhelm Lindenschmit zeigen Szenen aus der Familiengeschichte des Herrschergeschlechts.
An den Wänden des Heldensaals, des größten Raumes der Burg, wird die Wilkina-Sage dargestellt, ein Teil der Sagen rund um Dietrich von Bern. Die ehemalige Waffen- und Trinkhalle wurde unter Maximilian II. zur Schlosskapelle im neugotischen Stil umgebaut. Auch heute noch wird hier an Sonn- und Feiertagen eine Messe gelesen. Sehr wertvoll ist der Allgäuer Klappaltar, der um 1460 gefertigt wurde.
König Ludwig II. verbrachte einen Großteil seines Lebens auf Schloss Hohenschwangau. Hier empfing er Richard Wagner und hier faßte er den Entschluss, auf einem naheliegenden Berg Schloss Neuschwanstein zu bauen.
Alpseestraße 24, Schwangau. Öffnungszeiten: April bis September: täglich von 8.30-17.30, Oktober bis März: täglich von 10.00-16.00.