München: Kloster Andechs
Bayern besitzt einige Klöster, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Zum einen sind sie Wallfahrtsstätten, zum anderen kann man dort die hervorragenden Produkte der Klöster genießen, in erster Linie natürlich Bier und Liköre. Auch das Kloster Andechs besitzt heute – dank des Schankbiers der Klosterbrauerei – einen hohen Bekanntheitsgrad.
Das auf einem 711 m hohen Berg liegende Kloster Andechs wurde bereits im 10. Jahrhundert gegründet. Dieser Ort war im Altertum eine Kultstätte, die religiösen Bräuchen diente. Im 12. Jahrhundert errichteten die Grafen von Dießen-Andechs auf dem Berg ihre Burg. Als die Burg Mitte des 13. Jahrhunderts in die Hände der Wittelsbacher zu fallen drohte, rissen die Grafen sie kurzerhand ab. Dabei wurde auch die Kapelle zerstört, unter der die Andechser Grafen ihre religiösen Schätze begraben hatten. Dazu gehörten u.a. berühmte Reliquien, die auf den Kreuzzügen erobert und hierher geschafft worden waren. 1388 fand man den Reliquienschatz, darunter die berühmten Drei Hostien wieder. Der Ansturm der Wallfahrer, die Reliquien zu sehen, war so groß, dass man 1419 ein Kirche und 1455 ein Kloster des Benediktinerordens auf dem Heiligen Berg errichtete. Mitte des 17. Jahrhunderts brannte das Kloster nieder, wurde jedoch wieder errichtet und 1755 in die heutige gotische Form umgebaut. 1846 kaufte König Ludwig I. das Kloster und schenkte es 1850 der Münchner Benediktinerabtei St. Bonifaz. Das Kloster beschäftigt sich mit der Pflege der Klostereinrichtungen, wie der Apotheke, der Bibliothek und der weltberühmten Klosterbrauerei.
Die Kirche des Klosters ist noch immer eine berühmte Wallfahrtsstätte, wovon Danksagungen geheilter Gläubiger im Kircheninneren zeugen. Vor allem die Stuckverzierungen im barocken Innenraum der dreischiffigen Kirche sind sehenswert. Wie die Wand- und Deckenfresken und der Hochaltar aus rotem Marmor stammen diese von Johann Baptist Zimmermann. Von der Plattform des 60 m hohen Zwiebelturmes hat man vor allem bei Föhn einen einmaligen Blick auf das Alpenpanorama.
Zur Kirche gehören mehrere Kapellen. In der Kreuzkapelle fand Herzog Albrecht III., der Gründer des Klosters, seine letzte Ruhestätte. Der Reliquienschatz von Kloster Andechs wird heute in der Heiligen Kapelle aufbewahrt, die allerdings nicht zu besichtigen ist. In der Wachskapelle dagegen kann man eine Sammlung jahrhundertealter Votivkerzen betrachten.
Bergstraße 2. Telefon: 08152/376-0. Öffnungszeiten: Klosterkirche: 6.30-18.00, Bräustüberl mit Terasse: täglich von 9.45-20.00, Gasthof mit Biergarten: täglich von 11.00-23.00. Von Ostern bis Oktober wird Sa. und So. kein Starkbier ausgeschenkt
S-Bahn: S5 (Herrsching), dann Bus 951, 956 (Andechs)