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München - Deutsches Museum

München: Deutsches Museum

Wer an Technik und Naturwissenschaften interessiert ist, für den ist ein Besuch des Deutschen Museums ein muss. Auf mehr als 50.000 m² Ausstellungsfläche werden rund 17.000 Exponate vorgestellt, die einen umfassenden Überblick über alle wichtigen Erfindungen der Menschheitsgeschichte liefern. Das Museum wird laufend ergänzt und mit den neuesten technischen Errungenschaften bestückt.

Gegründet wurde das Deutsche Museum 1903 von dem Ingenieur Oskar von Miller. Seit 1925 sind die Sammlungen in einem großen Gebäude, das der Architekt Gabriel von Seidl erbaute, auf einer Isarinsel untergebracht, die seither den Namen “Museumsinsel” trägt. Der Museumsbau ist im Stile des Historismus errichtet worden und weist sowohl barocke als auch klassizistische Elemente auf. Oskar von Miller setzte im Deutschen Museum, das er auch anfangs leitete, ein neues Museumskonzept durch. So sollte Technik nicht nur gezeigt werden, sondern sie sollte auch funktionieren, so dass jedermann sie verstehen kann.

Will man die gesamte Führungsstrecke des Museums ablaufen, muss man gut zu Fuß sein: rund 17 Kilometer sind zu schaffen. Es ist also ratsam, sich auf ausgewählte Abteilungen zu beschränken und lieber mehrmals das Museum zu besuchen.

Die Sammlungen des Museums – nach Stockwerken aufgeteilt – kurz vorgestellt:

Untergeschoß.Gehen Sie in den Keller, so stehen Sie plötzlich in einem Bergwerk. Lebensechte Modelle zeigen, wie ehemals Kohle, Salz und Erz gefördert und aufbereitet wurde. Die Bergbauausstellung – als eine der größten des Deutschen Museums – setzt sich auch im Erdgeschoß und auf der Galerie fort. Bleiben Sie jedoch zunächst noch im Untergeschoß, und erleben Sie die Geschichte des Automobils. Sie beginnt mit dem ersten selbstbeweglichen Fahrzeug (mit Dampf angetrieben), und folgt der Entwicklung bis zu Gottlieb Daimlers erstem Wagen mit einem Ottomotor. Exakt wird dokumentiert, wie sich die Form, die Technik und die Leistung des Automobils innerhalb weniger Jahrzehnte verändert haben. Zur Sammlung gehören auch legendäre Fahrzeuge, wie der Silberpfeil von Mercedes. In einer benachbarten Halle kann man darüber hinaus eine Ausstellung von Segel- und Dampfschiffen betrachten.

Erdgeschoß.Dieses Stockwerk ist das vielfältigste. Themen sind Starkstromtechnik, Werkzeugbau, Schweißtechnik sowie Kraftmaschinen und Brückenbau. Außerdem geht es um Bodenschätze, als Bezug zum Bergwerk. Erklärt werden chemische Zusammensetzungen, die Entstehung von Erdöl und Erdgas sowie die Umweltbelastungen, die bei der Förderung und Weiterverarbeitung von Bodenschätzen entstehen. Auch das Thema Verkehr wird noch einmal in der Kutschen-, Eisenbahn- und Flugzeugausstellung aufgenommen. Die Luftfahrthalle erstreckt sich in der Höhe bis in die erste Etage. Zu sehen sind u. a. das Gleitflugzeug von Otto Lilienthal, “Tante” Ju aus dem 2. Weltkrieg, das erste in Serie gebaute Strahlenflugzeug und moderne, kleinere Passagierflugzeuge. Seit 1992 hat man die Luftfahrtabteilung noch um 40 Flugzeuge und Hubschrauber erweitert. Aus Platzmangel befinden sich diese in der Flugwerft Schleißheim und können dort besichtigt werden.

Erster Stock. Hier gelangt man zunächst in die Ehrenhalle für die großen deutschen Naturwissenschaftler. Dann folgt die Abteilung für Energie und Energietechnik und anschließend die physikalische Ausstellung. Diese bringt dem Betrachter die Gesetzmäßigkeiten von Flüssigkeiten, Gasen, Schwingungen und Wellen näher. Den krönenden Abschluss bilden die Nachrichtentechnik, die Atom- und Kernphysik und die technische Chemie. Zu sehen sind hier die Versuchsanordnungen Otto Hahns für die erste Kernspaltung und Modelle, an denen Blitzeinschläge bis zu 1 Mio. Volt vorgeführt werden. In einem Faradayschen Käfig können Sie dann selbst erleben, wie dieser vor einen Blitz schützt.

Zweiter Stock. Hier befinden Sie sich plötzlich in den unendlichen Weiten des Weltraums. Anhand von Modellen der ersten großen Trägerraketen, dem ersten Satelliten (Sputnik 1), bis hin zu Nachrichtensatelliten wird die moderne Raumfahrt erläutert. Die Raumfahrtabteilung erreichen Sie nur durch die Flugzeughalle. Wählen Sie den “normalen” Zugang, so stehen Sie in der nachgebildeten Höhle von Altamira, inmitten von steinzeitlichen Wandmalereien. Nach der Höhle folgt eine Ausstellung mit alltäglichen Gegenständen, und Sie erfahren, wie Glas, Keramik und Papier erzeugt werden. Die Entwicklung der Drucktechnik von Gutenberg, die Fotografie, die Textiltechnik und technisches Spielzeug vervollständigen den Rundgang durch die zweite Etage des Deutschen Museums.

Dritter Stock. Hier werden Technologien vorgestellt, die das Leben der Menschen in den letzten Jahren dominiert haben und von denen noch große Entwicklungen zu erwarten sind: Dokumentiert werden die Automation, die Mikroelektronik, die Informatik und die Telekommunikation. Einen weiteren Themenschwerpunkt dieser Etage bilden die Landwirtschaft und die Landvermessung.

Stockwerke vier bis sechs im Turm. Das Thema hier ist der Kosmos. Mit Hilfe von Linsen- und Spiegelteleskopen können Sie einen Blick ins All werfen. Frühe Instrumente und Teleskope der Astronomie bilden die Ausstellungsstücke der fünften Etage. Im sechsten Stockwerk befindet sich das Planetarium.

Freigelände.Hier steht eine Windmühle aus Ostfriesland (1866) und seit 1987 der Seenotrettungskreuzer “Theodor Heuss”. Der Mitropa-Speisewagen aus dem Jahr 1928 dient im Sommer als Restaurant.

Museumsinsel, Stadtteil: Altstadt/Lehel. Öffnungszeiten: Deutsches Museum: täglich von 9.00-17.00, Flugwerft: 9.00-17.00.

U-/S-Bahn: U1, U2 (Fraunhoferstraße), S1-S8 (Isartor)

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