München: Schloss Herrenchiemsee
Nach einem Besuch des Schlosses Versailles bei Paris beSchloss König Ludwig II., sein eigenes Versailles zu errichten. Als Standort erwählte er zunächst den Ammerwald, wo jedoch Schloss Linderhof entstand. Mit dem Bau begann man schließlich im Jahre 1878 auf der Insel Herrenchiemsee, die im Chiemsee, dem Bayerischen Meer, liegt. 1885 wurden die Bauarbeiten eingestellt, weil Ludwig kein Geld mehr hatte. Deshalb sind viele Zimmer des Schlosses nicht fertiggestellt oder noch gar nicht begonnen, die beiden Seitenflügel fehlen ganz bzw. der nördliche wurde im Rohbau wieder abgerissen. König Ludwig hat sich in dem Schloss auch nur insgesamt 10 Tage aufgehalten.
Die fertiggestellten Räume sind zum Großteil Kopien des französischen Vorbilds. Berühmt ist im Schloss Herrenchiemsee der Spiegelsaal mit einer Länge von 98 m, in dem fast 2.200 Kerzen Licht spendeten. Diese wurden immer dann angezündet, wenn Ludwig abends im Spiegelsaal spazieren ging. Vor einigen Jahre nutzte man den prachtvollen Saal für Konzerte, jedoch beschädigen der Rauch und der Ruß die Fresken und den Stuck, weshalb die Konzertabende eingestellt wurden.
Sehenswert ist auch das Prunkschlafzimmer König Ludwigs, das aber nicht zum Schlafen, sondern zum Repräsentieren genutzt werden sollte. An dem Paradebett haben 30 Handwerker sieben Jahre lang gearbeitet.
Nur eine der Gesandtentreppen wurde fertiggestellt. Sie hat man prachtvoll mit echtem Marmor und Stuckmarmor ausgestattet. Eine Besonderheit zu dieser Zeit war das Glasdach über dem Treppenhaus. König Ludwig war den modernen Techniken sehr zugetan, was man auch an dem berühmten Tischlein-deck-dich, dem Speiseaufzug, erkennen kann. Führungen durch die Prunkräume finden täglich alle 30 Minuten statt.
Insel Herrenchiemsee. Öffnungszeiten: April bis September: täglich von 9.00-17.00, Oktober bis März: täglich von 10.00-15.45.