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München - Alte Pinakothek

München: Alte Pinakothek

Die Alte Pinakothek zählt weltweit eindeutig zu den bedeutendsten Gemäldegalerien. Dies hat sie der ungeheuren Sammelfreude der Wittelsbacher zu verdanken: So befanden sich bereits 1598 in dem sogenannten Ficklerschen Inventar rund 3040 registrierte Objekte, Anfang des 19. Jahrhundert umfaßte die königliche Sammlung mehr als 8500 Gemälde.

Darunter waren seit Kurfürst Maximilian einige Dürer-Gemälde, seit Maximilian Emanuel auch Rubens-Gemälde. Die Säkularisation stockte den königlichen Besitz um rund 1500 Gemälde aus kirchlichen Besitz auf, und zu Zeiten Ludwig I. kamen die Sammlungen Boiserée und Oettingen-Wallerstein mit altdeutscher und altniederländischer Malerei hinzu.

Da das Galeriegebäude am Hofgarten für die königlichen Sammlungen viel zu klein geworden war, erbaute Leo von Klenze im Auftrag von König Maximilian I. Joseph in den Jahren 1826-1836 ein neues Gebäude. Er hielt sich hierbei an den Stil venezianischer Renaissance-Bauten und schuf mit seiner Galerie das Vorbild für andere in Europa. Das Hauptgebäude mit seinen beiden kurzen Seitenflügeln ist 127 m lang und 37 m breit. 24 Statuen von Ludwig Schwanthaler schmückten die südliche Fassade. Sie wurden jedoch zusammen mit dem Gebäude während des 2. Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. Lange Zeit war es fraglich, ob die Alte Pinakothek völlig abgerissen werden würde. Erst in den Jahren 1953-1963 baute man sie wieder auf und bestückte sie mit den während des Krieges ausgelagerten (und somit geretteten) Exponaten.

Zu den Sammlungen: Die Gemälde der Alten Pinakothek repräsentieren alle Schulen der europäischen Malerei vom Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Insbesondere in der altdeutschen und altniederländischen sowie der flämischen Sammlung befinden sich Bilder der berühmtesten Künstler.

Alle bedeutenden Werke der Alten Pinakothek hier vorzustellen, würde ein eigenes Buch (bzw. CD-ROM) füllen. Deshalb an dieser Stelle nur einige herausragende Gemälde der Sammlungen:

Altdeutsche Malerei. Im 15. und 16. Jahrhundert hatte die deutsche Malerei im wesentlichen sakralen Charakter und gehörte zum Interieur kirchlicher Räume. Nach der Säkularisation gelangten einige bedeutende Werke in die königlichen Sammlungen, u. a. Jan Polacks Altarbild “Tod des heiligen Korbinian” und Stephan Lochners “Maria mit dem Kind vor der Rasenbank”. Porträts aus dem 16. Jahrhundert hatten dann schon einen dokumentarischen Aspekt, wie die Werke von Barthel Beham und Grien. In der Alten Pinakothek befinden sich auch 10 Gemälde von Lukas Cranach d. Älteren, z. B. der “Selbstmord der Lucretia”. Den Ruf der Alten Pinakothek begründeten jedoch die Werke Albrecht Dürers. Hier hängen u. a. die Gemälde “Vier Apostel” (1526), “Selbstbildnis” (1500), “Beweinung Christi” (um 1500). Weitere herausragende Gemälde der altdeutschen Malerei sind: “Die heiligen Erasmus und Mauritius” (1520) von Matthias Grünewald, “Alexanderschlacht” (1529) von Albrecht Altdorfer.

Niederländische Malerei.Sie besaß bereits im 15. und 16. Jahrhundert eine bisher unbekannte Leuchtkraft und Transparenz der Farben, durch die Verwendung von Öl als Bindemittel. Beispiele: “Dreikönigsaltar” (1460) von Rogier van der Weyden, “Schlaraffenland” (1567) und “Portrait einer alten Bäuerin” (1567) von Pieter Brueghel d. Ä. Die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts zeigt zahlreiche neue Ausdrucksvarianten, zu sehen in den Gemälden “Willem van Heythuysen” (1625) von Franz Hals, “Selbstbildnis” (1629) und “Passionszyklus” (ab 1633) von Rembrandt.

Flämische Malerei. Ein Schwerpunkt der Alten Pinakothek ist die flämische Malerei, mit ihren bedeutendsten Vertretern Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck. Zu sehen sind u. a. die Gemälde “Geißblattlaube” (1610) und “Raub der Töchter des Leukippos” (1618) von Rubens sowie “Ruhe auf der Flucht nach Ägypten” (1627) von van Dyck.

Italienische Malerei. Herausragend sind hier insbesondere Maler und Gemälde des 15. und 16. Jahrhunderts, wie Leonardo da Vinci (“Maria mit dem Kinde”, um 1436), Raffael (“Madonna Tempi”, um 1507), Sandro Botticelli (“Beweinung Christi”, nach 1490) und Tizian (“Dornenkrönung”, 1570).

Spanische Malerei. Diese Sammlung ist die bedeutendste in Deutschland. Hervorzuheben sind “Entkleidung Christi” (1577) von El Greco, “Junger spanischer Edelmann” von Velázquez und “Trauben- und Melonenesser” von Bartolomé Estéban Murillo.

Französische Malerei. Beispiele der französischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts runden die Sammlungen der Alten Pinakothek ab. Zu nennen wären: “Beweinung Christi” von Nicolas Poussin, “Seehafen bei aufgehender Sonne” von Claude Lorrain, “Ruhendes Mädchen” von François Boucher und die “Rübenputzerin” von Jean Baptiste Chardin.

Lage: Barer Straße 27, Stadtteil: Maxvorstadt. Telefon: 23 805-215.

U-Bahn: U2 (Königsplatz)

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