Rom: San Clemente
Wer Rom besucht, sollte sich nicht die Kirche San Clemente entgehen lassen. Denn auf drei Stockwerken wird hier die Geschichte Roms lebendig. Die unterste Schicht birgt die Überreste eines domus aus dem 1. Jahrhundert und eines Mithras-Tempel aus dem 3. Jahrhundert. Die zweite Ebene enthüllt eine dem heiligen Clemens geweihte Kirche. Darüber erhebt sich die heutige Kirche, die in den Jahren 1110-1130 erbaut wurde.
Wenn man San Clemente durch das Seitenportal betritt, sollte man unbedingt den mittelalterlichen quadroporticus, einen quadratischen Kolonnadenhof, betrachten, der sich an die barocke Fassade anschließt.
Im Innern beeindruckt der Chorraum aus dem 6. bis 9. Jahrhundert. Dieser wurde aus der älteren, darunterliegenden Kirche gerettet. Einige der hier befindlichen Säulen stammen aus dem Trajans-Forum. Auch die beiden Kanzeln und Teile des Baldachins sind Überreste früher Vergangenheit.
Hinter dem Altar befindet sich ein Mosaik zum Thema Triumph des Kreuzes, das im 12. Jahrhundert nach einem Original aus der alten Kirche geschaffen wurde. Darunter sind zwei Kunstwerke aus dem 14. Jahrhundert zu sehen: einen Marmortabernakel von Arnolfo di Cambio sowie schon stark verblichene Heiligenfresken. Der größte Schatz der Kirche sind jedoch die Fresken, die Masolino da Panicale im Jahre 1428 schuf und die die Kapelle im linken Seitenschiff bekleiden.
ber Stufen gelangt man in die 1857 ausgegrabene untere Kirche. Leider haben die Fresken aus dem 8. bis 11. Jahrhundert, die man hier sehen kann, unter dem Lichteinfluss gelitten.
Im Kellergeschoss findet man das Mithräum. Er gilt als der besterhaltene von zwölf bisher gefundenen Schreinen. In der Speisehalle (triclinum) bildet ein von Sitzplätzen umringter Altar den Mittelpunkt. Auf diesen befindet sich ein Flachrelief, das zeigt, wie Mithras einen Opferstier schlachtet.
Die unterste Ebene der Kirche San Clemente ist ein wahres Labyrinth. Einen großen Teil davon nimmt eine mehr als 1900 Jahre alte Römerstraße ein. Zahlreiche Zeugnisse der Vergangenheit Roms schlummern jedoch hier noch. Alljährlich werden neue Kunstschätze zur Tage gefördert, die nicht nur die Altertumsforscher begeistern.
Via di San Giovanni in Laterno (Stadtteil: Lateran)
Tel.: 70 45 10 18
U-Bahn: Metro B (Colosseo)