Der Onlinereiseführer

Einfach mehr sehen!

San Francisco - Mission Dolores

San Francisco: Mission Dolores

Vier Erdbeben haben die soliden Mauern von San Franciscos ältestem Gebäude, der Mission Dolores, überstanden, und sogar ihre Ausstattung und Deckenmalerei sind noch original. Zunächst nach dem Schutzheiligen San Francisco de Assisi benannt, wurde sie nach einem heute ausgetrockneten See „der schmerzensreichen Mutter Gottes“ bzw. der senora de los dolores in Mission Dolores umgetauft. 

Der Grundstein für die Kirche wurde 1776 von den Spaniern gelegt, die zur Erschließung und Kolonialisierung des Landes – offiziell ging es lediglich um die Christianisierung – Missionsstationen bauten. Entlang des Camino Real, der „königlichen Straße“, wurden über eine Strecke von 1.000 km insgesamt 21 Missionsstützpunkte von Carmel und San Diego aus an der kalifornischen Küste entlang gegründet, die genau einen Tagesritt voneinander entfernt lagen. 

Die christianisierten Ureinwohner, die die Stationen erbauen mussten, hatten meist nur kurze Zeit Freude daran, die meisten überlebten ihre Bekehrung nicht lange: durch von den Weißen eingeschleppte Seuchen, Zwangsarbeit und haarsträubende hygienische Verhältnisse starben sie zahlreich. Allein auf dem Friedhof der Mission liegen an die 5.500 Indianer begraben, die von einer Masernepidemie dahingerafft wurden. Als das von Spanien unabhängige Mexiko 1834 sämtliche Missionen säkularisierte, erlebte die Mission Dolores eine kurzzeitige Nutzung als Hotel, Tanzpalast und Brauerei, bis sie 1857 re-katholisiert wurde.

Der Friedhof der Mission wurde allerdings weniger durch die traurige Anzahl der anonymen indianischen Gräber bekannt, als durch Hitchcocks Film Vertigo; der Grabstein der geheimnisvollen Carlotta Valdes, an dem Kim Novak und James Stewart stehen, wurde inzwischen jedoch von den Kirchenoberen entfernt.

Lage: Mission District, 16th Str. / Dolores. Öffnungszeiten: tägl. 9 – 16 Uhr. Eintrittspreise: Spenden.

Verkehrsmittel: Busse 22, 26, 33, MUNI: J, BART: 16th Str.