San Francisco: Alamosquare
Als der irischstämmige Grundstücksentwickler und Spekulant Matthew Kavenaugh um 1890 sechs Häuser an der Ostseite des Platzes errichten ließ, hätte er sich sicher nicht träumen lassen, dass diese einmal zu den meistfotografierten Ansichten von San Francisco zählen würden. Von der Hayes Street aus in östlicher Richtung eröffnet sich dem Betrachter ein Panaroma, in dem sich die „postcard row“ der sechs viktorianischen Häuser scharf gegen die Wolkenkratzer des Financial District im Hintergrund abhebt.
Ungefähr 14.000 dieser in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichteten viktorianischen Häuser überlebten das Erdbeben von 1906 und prägen bis heute das Stadtbild San Franciscos. Die unter Denkmalschutz stehenden und zum Teil liebevoll restaurierten „Victorians“ werden wegen ihrer spitzen Giebel und reichen Verzierungen auch „Painted Ladies“ genannt. Die schönsten Häuser befinden sich am Lafayette Square, California Street, Liberty Strett, zwischen Franklin Street und dem Presidio, in Pacific Heights, der Haight-Ashbury, im Mission District und in Russian Hill.
Übrigens: Nicht alle der „Victorians“ dienten als Domizil der wohlhabenden Bürgerschicht. Bei einigen Häusern sollten spezielle Aussägungen in der Balustrade oder im Dachgiebel die Pik-As-Form andeuten und dem Passanten einen dezenten Hinweis auf die im Hause stattfindenden Glücksspiele geben. Bordelle und Spelunken waren teilweise an ornamentalen Flaschen und Herzen im Giebelschmuck zu erkennen.
Lage: Stadtteil Western Addition, eingefasst von Fulton Str. (Norden), Hayes St. (Süden), Scott Str. (Westen) und Steiner Str. (Osten); Verkehrsmittel: MUNI 5, 21, 22