San Francisco: Japanese Tea Garden
Nach Vorbildern in Kyoto angelegt ist der Japanische Teegarten im Golden Gate Park eines der wenigen Überbleibsel des spektakulären Midwinter Fair, einer Art internationalen Messe, die Michael Harry de Young in Anlehnung an die Weltausstellungen 1894 für San Francisco konzipierte. Außer dem Japanischen Garten sind noch das de Young Memorial Museum und die Esplanade des Music Concourse erhalten geblieben, der Rest der Ausstellungsarchitektur wurde gesprengt.
Neben der ursprünglichen Anlage des Gartens für den Midwinter Fair hat der japanische Gärtner Makota Hagiwara einen großen Anteil an der Gestaltung. Hagiwara machte sich nicht nur um den Japanischen Garten verdient, er erfand 1909 auch die Fortune Cookies, die Glückskekse, in die ein schmaler Papierstreifen mit einem Spruch oder einem Ratschlag eingebacken wird.
Die Idee wurde schnell von Restaurants in Chinatown aufgegriffen und das Rezept nach China exportiert. Und so stoßen Sie heute in nahezu jedem chinesischen Restaurant auf die alte chinesische Tradition der Glückskekse …
Die Erfindung der Fortune Cookies und die Verdienste um Pflege und Weiterentwicklung des Gartens bewahrten Hagiwara und seine Familie allerdings nicht – wie viele andere Amerikaner japanischer Herkunft auch – vor der Internierung in Lagern nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor 1942.
Am schönsten ist der Garten Ende April zur Zeit der Kirschblüte, bezaubernd zu jeder Jahreszeit ist das Miniaturformat des Gartens mit seinem labyrinthartigen Gewirr von kleinen Wegen, Bonsai-Bäumen, Brücken und dem Karpfenteich. Und Sie können sich tatsächlich von Damen in traditionellen Kimonos Tee und Reiskuchen servieren lassen.
Lage: Music Concourse, Golden Gate Park Öffnungszeiten: März bis September tägl. 9 – 18:30; Oktober bis Februar tägl. 8:30 – 18 Uhr.
Verkehrsmittel: Bus 44