Madrid: Plaza Mayor
Die Plaza Mayor zählt zu den schönsten Plätzen von ganz Spanien. Besonders hübsch ist das Gebäude der „Casa de la Panadería“, in dem auch geheiratet werden kann. Wer das Ambiente des Platzes genießen will, kann auf einer der vielen Terrassen einen Kaffee trinken und die Eindrücke auf sich wirken lassen. Unser Tipp: Hier gibt es die besten Calamares-Brötchen in ganz Madrid!
Wenn man heute die Plaza Mayor sieht, kann man sich wahrscheinlich nur schwer vorstellen, dass hier früher noch die Fäkalien von den Menschen aus den Häusern geschüttet wurden. Später fanden hier neben Stierkämpfen auch Hinrichtungen im Rahmen der Spanischen Inquisition statt.
Die Plaza Mayor ist der erste mittelalterliche Markt Madrids. Bereits um 1400 wurde er unter König Enrique III. von Kastilien mit Erde aufgeschüttet, um den „Mercado del Arrabal“ ins Leben zu rufen. Damit die Markthändler vor herabfallenden Fäkalien geschützt wurden, errichtete man die ersten festen Marktstände. Unter Felipe III., dessen Statue heute den Platz überblickt, wurde ein konkretes Konzept für die Gestaltung der Plaza Mayor geschaffen. Juan Gómez de Mora war der architektonische Berater des Königs. Schon damals stand am Platz die „Casa de la Panadería“, in der heute ein Teil der Stadtverwaltung und ein Tourismusbüro untergebracht sind. In dem auffällig bemalten Gebäude kann man sich übrigens auch zivil trauen lassen, weshalb oft die Reste von Reis und Konfetti sowie schick zurechtgemachte Hochzeitsgäste nebst Brautpaar auf dem Platz zu sehen sind.
1617 begann man mit der Nivellierung des Platzes. Die hübschen Arkaden im Renaissancestil und weitere Bauten kamen hinzu. Bei Ketzerprozessen, Stierkämpfen oder Hinrichtungen füllten sich die Balkone und Fenster der umliegenden Häuser. Der König hatte seine Loge in der Casa de la Panadería. Nicht selten kamen an die 40.000 Madrilenen zusammen, um den Spektakeln beizuwohnen. Übrigens wurden an der Plaza Mayor keine Scheiterhaufen aufgebaut, damit die Westwinde nicht in Richtung Königspalast ziehen konnten. Hexen und andere unselige Menschen, die in die Fänge der Spanischen Inquisition geraten waren, verbrannte man deshalb an der Puerta de Alcalá.
Heutzutage haben die Touristen und unzählige Straßenhändler das Leben der Plaza Mayor. Die umliegenden Kaffeehäuser und Kneipen sind entsprechend teuer und nicht immer qualitativ ansprechend, wie man es von Madrid eigentlich gewohnt ist. Die Madrilenen gehen am liebsten in die unscheinbaren Kneipen, in denen Calamares-Brötchen angeboten werden, ein absolutes „Muss“ an der Plaza Mayor.