Madrid: Königspalast
Der Königspalast war das beliebteste Vorzeigeobjekt der bourbonischen Könige. 1764 wurde er von Carlos III. bezogen. Ihm folgten alle Bourbonenkönige bis 1931. In diesem Jahr musste Alfonso XIII. aus Spanien fliehen, und die zweite Republik wurde ausgerufen. Seitdem bewohnte kein spanischer König mehr den Palast. Er wird hin und wieder für Staatsakte genutzt, bleibt aber die restliche Zeit für die Öffentlichkeit geschlossen. Man kann Teile des Königspalastes im Rahmen einer rund 45-minütigen Führung besichtigen und einen interessanten Einblick in das Innere des Prunkschlosses erhalten. Neben zahlreichen Werken bedeutender Künstler wie Goya, Giaquinto und Tiepolo, gibt es eine Gobelinsammlung und eine Bibliothek sowie eine Stradivari-Geigensammlung sowie natürlich die Kronjuwelen.
Schon im 11. Jhdt. wurde an der Stelle, wo heute der Königspalast steht, der arabische Alcázar umgebaut. König Felipe II. machte aus dem Schloss den Mittelpunkt seines Hofes. Nach einem Brand 1734 war der Palast völlig zerstört. Somit war der Weg für den Neubau des Schlosses frei, das danach alle bourbonischen Könige bis 1931 bewohnten. Nach der Flucht von Alfonso XIII. aus Spanien nutzte ihn zunächst Franco als Kulisse für seine Aufmärsche an der Plaza de Oriente. Deshalb versammeln sich hier bis heute Franco-Sympathisanten an dessen Todestag.
König Juan Carlos lebt mit seiner Familie im Palacio de la Zarzuela im Osten der Stadt und nutzt den Palacio Real nur noch hin und wieder für Staatsakte oder Empfänge.
Der Palast wurde 1735 von dem Turiner Architekten Filippo Juvara entworfen und nach seinem Tod von Giovanni Battista Sacchetti fertig gestellt. Der Granit wurde eigens aus der Sierra de Guadarrama geholt und mit weißem Kalkstein aus Colmenar Viejo dekoriert.
Wer den Palast besuchen will, betritt ihn zunächst durch den Haupteingang an der Plaza de la Armería, wo man von Carlos III. höchstpersönlich in Gestalt einer marmornen Sitzfigur empfangen wird. Besonders prunkvoll ist der Thronsaal, der seit Carlos III. unverändert ist. Achten Sie auf das atemberaubende Deckengemälde von Tiepolo, dem 1764 mit der „Apotheose der spanischen Monarchie“ eine Meisterleistung gelungen ist. Auch die privaten Gemächer von Carlos III. können besichtigt werden und glänzen mit Marmor, Seide und Verzierungen aus Stuck.
Bedeutende Bilder von Tiepolo, Goya und Giaquinto finden Sie vor allem im Nordflügel. Das Teppichmuseum beherbergt eine eindrucksvolle Gobelinsammlung, zudem gibt es eine Bibliothek mit Partituren, Manuskripten und eine wertvolle Stradivari-Sammlung.
Der Palacio Real blickt auf den Nordwesten der Stadt. Von hier aus kann man bis zur Sierra de Guadarrama sehen.