Madrid: Plaza de Oriente
Die Plaza de Oriente zählt zu den schönsten Plätzen von Madrid. Hier befinden sich der imposante Königspalast, die Madrider Oper und nur wenige Meter entfernt die Almudena Kathedrale, in der Prinz Felipe im Mai 2004 seine Letizia geheiratet hatte. Von hier aus haben Sie einen tollen Blick auf das Madrider Gebirge. Unser Tipp: ein Spaziergang durch die Sabatini-Gärten neben dem Königspalast.
Die Geschichte der Plaza de Oriente nahm mit José Bonaparte ihren Lauf. Er war von Napoleon eingesetzt worden und ließ zwischen 1808 und 1813 verschiedene Gebäude rund um den Platz niederreißen. Unter Fernando VII. setzten die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Platzes ein, die 1860 mit der Errichtung der Oper ihren Abschluss fand. Erst traten im hier die spanischen Könige vor ihr Volk, später Franco. Heute lebt allerdings niemand mehr im Palast, und er wird nur noch als Museum oder für Staatsempfänge genutzt.
Auf dem Platz ist das Standbild von Felipe IV. zu sehen, der aus Versehen nicht in Richtung Palast, sondern zur Oper blickt. Der Italiener Pietro Tacca hat das Reiterstandbild entworfen. Es basierte auf Skizzen von Velázquez. Für seine Arbeit hatte er Galileo Galilei zu Rate gezogen, damit sich das Pferd, auf dem der Monarch Platz nimmt, ausschließlich auf den Hinterhufen halten kann. Hierzu wurde der vordere Teil des Pferdes ausgehöhlt. Es handelt sich um das erste Reiterstandbild der Welt, das in dieser Haltung erschaffen wurde.
Der Platz beherbergt zudem eine Skulpturensammlung von 20 spanischen Königen, die zwischen 1750 und 1753 unter Fernando VI. angefertigt worden sind.
Die Madrider Oper – das „Teatro Real“ – wurde 1997 neu eröffnet, nachdem sie fast sechs Jahre lang zum Opernsaal umgebaut worden war. Zuvor hatte sie unter anderem den Grand Prix Eurovision 1969 beherbergt. Das Design für die Show lieferte damals Salvador Dalí. Kurz vor der Neueröffnung der Oper kam es zu einem handfesten Skandal: Der prächtige Kronleuchter, der das Innenleben der Oper ziert, stürzte auf den Boden … es gab glücklicherweise keine Verletzte.