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Madrid - Palacio de Linares

Madrid: Palacio de Linares

Die Stiftung für Hispanoamerikanische Kultur „Casa de América“ ist im Palacio de Linares an der Plaza de Cibeles untergebracht. Hier können Sie alles zum Thema Lateinamerika erfahren, oder in der Cafetería gemütlich etwas trinken. Spannend: Die Geschichte des Palastes, über den viele gruselige Legenden berichtet werden.

Um den Palacio de Linares ranken sich viele Legenden, an die man sich vor allem in den 1990er Jahren wieder erinnert hat. 1990 sollte der baufällige Palast umfangreich renoviert werden. Während der Renovierungsarbeiten kam es immer wieder zu merkwürdigen Zwischenfällen: Türen öffneten und schlossen sich auf magische Weise, man hörte die leichtfüßigen Schritte eines Kindes und immer wieder herzzerreißende Schreie eines Mädchens, die die Nachtruhe störten. Schon bald wurden die seltsamen Phänomene von der Presse aufgenommen. Radio und Fernsehen berichteten über die Vorfälle im Palacio de Linares, und ganze Scharen von angeblichen Geisterjägern und paranormalen Experten wollten sich den Schauplatz aus der Nähe ansehen.

Den Ursprung der Ereignisse findet man wohl in der Legende des Marquis von Linares. José, der Sohn des reichen Unternehmers Mateo Murga, verliebte sich in das arme Arbeitermädchen Raimunda. Als er sie seinem Vater vorstellte, reagierte dieser ungewohnt heftig und schickte seinen Sohn nach England. Er sollte seine Studien fortsetzen und sich das junge Mädchen aus dem Kopf schlagen. Noch während der langen Reise nach England verstarb der Vater überraschend, und José reiste umgehend nach Madrid zurück. Dort heiratete er seine geliebte Raimunda und begann den Palacio de Linares zu errichten. Schon wenig später kam der erste Nachwuchs, die kleine Tochter Raimundita.

Eines Tages fand José einen Brief seines verstorbenen Vaters, in dem dieser erklärte, warum er damals so vehement gegen die Hochzeit mit Raimunda war: Mateo Murga hatte vor vielen Jahren ein Verhältnis mit einer Arbeiterin aus der Tabakfabrik gehabt. Aus dieser Liaison ging Raimunda hervor – José und Raimunda waren also Halbgeschwister.

Obwohl es verschiedene Geschichten über den Fortgang der kleinen Familie gibt, berichtet die bekannteste Version, dass José und seine Frau entschlossen waren, ihr eigenes Kind zu töten. Sie waren davon überzeugt, dass Raimunditas Schicksal verwunschen war. Manchmal erzählte man, die Kleine sei in einer der luxuriösen Marmorbadewannen ertränkt worden. Eine andere Legende bezeugt, dass sie in einer Außenmauer des Palastes eingemauert worden sein soll. Das Paar war beschämt über sein Schicksal und seine grauenvolle Tat und beschloss, den Rest seines Lebens in getrennten Teilen des Palastes zu leben. Viele Jahre später soll Raimunda an gebrochenem Herzen gestorben sein. José nahm sich daraufhin das Leben. Als unseliger Selbstmörder durfte er im katholischen Spanien nicht auf einem Friedhof beerdigt werden, so dass man ihn im Garten des Anwesens vergraben hatte.

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