Madrid: Plaza de Cibeles
Die Plaza de Cibeles zählt zu den schönsten Plätzen Madrids und bietet gleich mehrere spektakuläre und würdige Gebäude. Sehen Sie hier den Palast der ehemaligen Hauptpost, die spanische Zentralbank, den Sitz des Verteidigungsministeriums, den Palacio de Linares und das Herzstück des Platze den Kybele-Brunnen, der einer griechischen Legende zugrunde liegt.
Es gibt kaum einen Besucher der spanischen Hauptstadt, der sich nicht an der Plaza de Cibeles fotografieren lässt. Das typische Erinnerungsbild entsteht vor dem Hintergrund des prächtigen Postpalastes „Nuestra Señora de la Comunicación“, in dem heute ein Teil des Rathauses untergebracht ist. Der Platz liegt mitten im Zentrum der Stadt und verbindet die Calle de Alcalá mit dem Paseo del Prado.
Gleich mehrere Monumente zieren die Plaza de la Cibeles: das Gebäude der Spanischen Zentralbank, „Banco de España“ im venezianischen Renaissancestil und der „Palacio de Buenavista“ aus dem Jahr 1777, in dem heute das Verteidigungsministerium untergebracht ist. Schräg gegenüber befindet sich der „Palacio de Linares“. 1875 ist er vom Marquis von Linares errichtet worden. In den achtziger Jahren konnte er sich nur knapp vor dem Abriss retten. Heute beherbergt er die Stiftung für Hispanoamerikanische Kultur „Casa de América“.
Mittelpunkt und Glanzstück des Platzes ist die Namensgeberin höchstpersönlich: „La Cibeles“ ist die griechische Königin Kybele, die auf einem Karren von zwei männlichen Löwen gezogen wird. Der Brunnen ist nicht nur Treffpunkt der Fans vom Fußballverein Real Madrid, die hier jeden Sieg ihrer Mannschaft mit oder auch ohne die Spieler feiern. Eine Legende aus der griechischen Mythologie verrät, was es mit den beiden Löwen auf sich hat : Atlanta, die Tochter von Lassos, wurde von ihrem Vater als Baby ausgesetzt und von Bären gesäugt. Sie wurde stark und entpuppte sich mit der Zeit als eine hervorragende Läuferin. Später fanden sie Jäger und halfen ihr dabei, in die Zivilisation zurückzukehren. Ein Orakel sagte Atlanta allerdings voraus, dass sie ihre Gestalt verändern würde, wenn sie einmal heiraten sollte.
Als junge Frau versöhnte sich Atlanta mit ihrem Vater und versprach ihm, nur dann zu heiraten, wenn ein Mann sie in einem Wettlauf schlagen könnte, andernfalls müsste der Bewerber sterben. Nach vielen Anwärtern, die ihre Herausforderung mit dem Tode bezahlen mussten, verliebte sie sich schließlich in den jungen Hipomenes. Beide schlossen einen Pakt mit Aphrodite, die ihnen dabei half, dass Atlanta den Wettkampf verlor. So heirateten die beiden Liebenden und waren so glücklich, dass Atlanta schon bald das Orakel vergessen hatte.
Eines Tages machten die beiden während der Jagd Rast in einem Tempel des Gottes Zeus. Die Leidenschaft überkam sie und sie liebten sich im heiligen Tempel, ohne zu wissen, dass sie Zeus heimlich beobachtete. Er wurde so zornig, dass er sie für alle Zeiten in Löwen verwandelte. Kybele fand die beiden Unglücklichen und erklärte sich bereit, sich ihrer anzunehmen. So spannte sie Hipomenes und Atlanta vor ihren Karren, damit die beiden niemals getrennt werden konnten. Und so sieht man das Löwenpärchen bis heute an der Plaza de la Cibeles.