Madrid: Plaza Dos de Mayo
Die Plaza Dos de Mayo im Stadtviertel Malasaña ist ein Klassiker unter den Ausgehvierteln in Madrid. Neben unzähligen Bars und Restaurants am Platz selber und in den umliegenden Straßen, kann man an der Plaza besonders schön in warmen Sommernächten auf den Terrassen sitzen, etwas trinken und sich von der Hintergrundmusik beschallen lassen, die leise aus den Kneipen tönt. Sehr nett sitzt man im Café Malabar, im Café Pepe Botella, oder etwas weiter oberhalb im Café Oriente. Die mitunter beste argentinische Pizza gibt es in der Pizzeria Maravillas. Und auch der 80er Jahre Kult aus den Zeiten der Madrider „Movida“-Bewegung ist hier bis heute lebendig geblieben: Authentische Zeitzeugen sind die Vía Láctea, das Penta und La Vaca Austera.
Malasaña und die Plaza Dos de Mayo in den Ohren der Madrider Ü40-Generation weckt dieses Viertel Erinnerungen an die berühmte „Movida Madrileña“, eine Bewegung aus den 80ern, die nach Francos Tod den Aufbruch der spanischen Kunst-, Musik-, Fotografen- und Filmszene in eine neue Ära bedeutete und sich von hier aus in ganz Spanien verbreitete. Die bekanntesten Vertreter der Szene, sind unter anderem Sängerin Alaska, Gruppen wie Mecano oder La Unión und einer der Hauptakteure der Movida-Bewegung, Filmregisseur und Oscar-Preisträger Pedro Almodóvar. Kein Wunder also, dass Almodóvar Malasaña und die Plaza Dos de Mayo gerne selber in seinen Filmen aus der damaligen Zeit eingesetzt hat, wie beispielsweise in „¡Átame! Fessle mich“, mit Antonio Banderas und Victoria Abril in den Hauptrollen.
Der Platz ist bis heute ein Treffpunkt für junge Nachtschwärmer und Leute im Alter zwischen 30 und 40+, die hier gerne auf ein Bier oder einen Wein vorbeischauen und später in Restaurants wie „Nina“ (Calle Manuela Malasaña, 10) zu Abend essen.
Damals wie heute finden im Zentrum des Platzes sogenannte „botellones“ statt, obwohl sie mittlerweile von der Stadtverwaltung verboten sind. Aber das schert die Twens recht wenig, ist es doch die einzige Möglichkeit, am Wochenende ein wenig Spaß zu haben, ohne die horrenden Preise in den Bars bezahlen zu müssen. Also trifft man sich an der Plaza und bringt die Getränke selber mit, sehr zum Ärger der Anwohner, die seit Jahren mit dem hohen Geräuschpegel und alkoholisierten jungen Leuten, die vor den Hauseingängen ihren Rausch ausschlafen, leben müssen. Aber letztendlich wissen sie, dass der „botellón“ und die Plaza Dos de Mayo wie Pech und Schwefel zusammengehören.
Die Plaza ist allerdings nicht nur für ihr Nachtleben berühmt geworden. Den Namen hat der „Platz des 2. Mai“ in Erinnerung an ein wichtiges geschichtliches Ereignis erhalten. Das Monument von Antonio Solá in der Mitte des Platzes soll dem Aufstand des Madrider Volkes gedenken, das sich hier 1808 gegen die französische Invasion aufgelehnt hatte und die Franzosen in die Flucht schlagen konnte. Dargestellt werden die beiden Hauptakteure der Aktion, die Offiziere Daoz und Velarde. Der 2. Mai ist deshalb übrigens auch ein Feiertag in Madrid.
Generell ist das Ambiente in Malasaña recht alternativ und sehr offen, was besonders deutlich an der Plaza Dos de Mayo wird. Alles ist vertreten spielende Kinder, tobende Hunde, junge Leute, alternde Punks, Mods und moderne Pärchen. Rund um die Uhr herrscht hier ein quirliges Ambiente, das alles in allem sehr friedlich und harmonisch verläuft.
Unser Tipp: Seit einiger Zeit veranstalten die Einzelhändler der Umgebung am Platz jeden Samstag eine Art Wochenmarkt, den sogenannten „Dosde Market“. An kleinen Ständen bieten Designer und Shops ihre Kreationen zu sehr attraktiven Preisen an: T-Shirts, Kleider, Schmuck, Taschen und Einrichtungsgegenstände aller Art. Eine schöne Initiative, die im Rahmen der Wirtschaftskrise geboren wurde, und nicht nur dem Stadtviertel zugute kommt.