Madrid: Almudena-Kathedrale
Madrids Kathedrale liegt direkt neben dem Königspalast an der Plaza de Oriente. Die Almudena-Kathedrale ist ein relativ junges Bauwerk. Mit dem Bau begann man im 18. Jahrhundert, fertig gestellt wurde sie aber erst 1993. Das Innere der Kathedrale weist neben einigen historisch bedeutenden Kunstwerken auch auffallend moderne Elemente wie den neu gestalteten Altarraum von Ikonenmaler Kiko Argüello auf, der die Kathedrale anlässlich der Hochzeit von Thronfolger Felipe und seiner Frau Letizia stellenweise modernisierte.
Nach ihrer Fertigstellung Anfang der 1990er Jahre galt die Almudena-Kathedrale lange Zeit als „langweiligste“ Kathedrale Spaniens. Daran konnte auch der Segen von Papst Johannes Paul II. bei ihrer Eröffnung nichts ändern. Die Weihe kam etwas zu spät, knapp ein Jahrhundert nach Baubeginn, und das Innere wirkte ziemlich karg und unterkühlt. Anlässlich der Hochzeit von Prinz Felipe und Letizia Ortiz Rocosolano im Mai 2004 änderte sich das Bild der Almudena-Kathedrale. Der Künstler und Ikonenmaler Kiko Argüello gestaltete Teile des Innenraums neu, unter anderem den spektakulären Altarraum mit modernen Fensterbildern und farbigen Lichtspielen. Argüello war während seines Kunststudiums in Madrid Schüler von Pablo Picasso. Der Einfluss des Meisters ist unverkennbar und machte aus Argüello einen der begehrtesten Ikonenmaler Spaniens. 1959 wurde er mit dem nationalen Kunstpreis ausgezeichnet. Die Orgel des Gotteshauses wurde 1999 vom deutschen Orgelbauer Gerhard Grenzing entworfen.
Die Architektur der Almudena-Kathedrale ist des benachbarten Königspalasts sehr ähnlich. Damit die beiden Bauwerke stilistisch zueinander passen, hat man den anfänglich geplanten neugotischen Stil der Kathedrale verworfen und sich für den Klassizismus entschieden. Aber auch in der Farbe gleichen sich die Almudena- Kathedrale und der Palacio Real; beide wurden im gleichen hellen Granit und Kalkstein aus Colmenar Viejo errichtet.
Der Name der Kathedrale leitet sich von der Schutzheiligen Madrids ab, der Heiligen Almudena. Der Legende nach hatten die Gläubigen das Bildnis der Heiligen im 9. Jahrhundert vor den Muslimen versteckt. Im Jahr 1084 eroberte König Alfonso VI. die Stadt und leitete Untersuchungen ein, um das Bildnis der Almudena wieder aufzuspüren. Man fand das Bild schließlich an dem Ort, an dem heute die Kathedrale steht.
Heute kann man eine Madonnenfigur in der weißen Wand sehen, die sich etwas unterhalb der Kathedrale befindet. Sie markiert den ehemaligen Fundort des Bildes.
In der unterirdischen Krypta befinden sich zahlreiche Gräber und Kapellen, in denen Adelige und wohlhabende Madrider Bürger ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Sie ist der älteste Teil der Almudena-Kathedrale.
Almudena-Kathedrale
Calle Bailen 8-10
Metro: Ópera