Berlin:Â Pergamonmuseum
Das Pergamonmuseum ist ein Muss fĂźr jeden Berlin-Besucher. Es gehĂśrt zu den bedeutendsten Sammlungen antiker Baukunst. Darin befinden sich die Antikensammlung, das Vorderasiatisches Museum und das Museum fĂźr Islamische Kunst.
Als letztes der Museen auf der Museumsinsel wurde in den Jahren 1910-1930 das Pergamonmuseum nach Entwßrfen von Alfred Messel erbaut. Da Messel 1909 starb, leitete die Baudurchfßhrung Ludwig Hoffmann. Dank der beispielhaften Präsentation antiker Architektur wurde das Museum sehr schnell weltweit bekannt.
Pergamonaltar: Das Pergamonmuseum verdankt seinen Namen dem Altar von Pergamon, der unter Eumenes II. etwa 180-159 v. Chr. Als Weihegeschenk fĂźr Zeus und Athene fĂźr deren Beistand im Kampf gegen die Galater erbaut wurde. Carl Humann entdeckte den Zeusaltar, als er 1878-86 die Ausgrabungen der antiken Stadt Pergamon in Westanatolien leitete.
Antikensammlung: Die Antikensammlung hat ihren Ursprung in der Kunstkammer des Berliner Stadtschlosses. Diese, vor allem rheinischen AltertĂźmer, wurden bis Ende des 18. Jahrhunderts von den Hohenzollern durch Erwerbungen vermehrt. Der grĂśĂere Teil der Objekte diente jedoch der Ausgestaltung der SchlĂśsser und Gärten in Potsdam und Charlottenburg. 1830 wurde der grĂśĂte Teil der Sammlung dem neugegrĂźndeten Museum am Lustgarten (dem heutigen Alten Museum) Ăźbergeben. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges entwickelte sich die Sammlung durch Ankäufe und durch Grabungstätigkeiten der Berliner Museen zu einer der bedeutendsten in Europa. Während des Krieges wurden die meisten Objekte ausgelagert und die Nachkriegsgeschichte Berlins fĂźhrte zur Teilung der Sammlung. Die im Westen gelagerten Objekte gelangten in die Antikensammlung nach Charlottenburg, die 1958 von der Sowjetunion zurĂźckgegebenen Gegenstände kamen in das Pergamonmuseum. Zusammen bieten die beiden Ausstellungen ein umfassendes Bild antiker Kunst von der bronzezeitlichen Kykladenkunst bis an die Schwelle zur Spätantike.
Die Antikensammlung im Pergamonmuseum nimmt die ersten beiden Obergeschosse ein. Gezeigt werde Werke griechischer und rĂśmischer Architektur und Plastik (rund 200 Marmorskulpturen). Im Mittelsaal befindet sich der Altar von Pergamon, in Saal 1.2. steht das Markttor von Milet (um 165 n. Chr.) aus der rĂśmischen Kaiserzeit, das unter Verwendung von Originalteilen in seiner ursprĂźnglichen GrĂśĂe rekonstruiert wurde. Wahrscheinlich ist das reich verzierte Tor zwischen 900 und 1100 bei einem Erdbeben eingestĂźrzt. Bei Ausgrabungsarbeiten in den Jahren 1903-05 wurde es gefunden und freigelegt. Der Saal 1.3. ist der hellenistischen Baukunst vorbehalten. So kann der Besucher hier die zweistĂśckige Eingangshalle zum Athene-Heiligtum von Pergamon sowie Teile des Rathauses von Milet sehen. In fĂźnf Sälen werden des weiteren Plastiken des 6.-4. Jahrhunderts v. Chr. Aus Griechenland und den ionischen Gebieten chronologisch und thematisch geordnet gezeigt.
Vorderasiatisches Museum: Dieses Museum gehĂśrt weltweit zu den sechs grĂśĂten Sammlungen dieser Art. Gezeigt werden Kunstexponate des Nahen Ostens aus vier Jahrtausenden, die in der Hauptsache aus Grabungen der Deutschen Orientgesellschaft aus den Jahren 1889-1917 stammen. Den Mittelpunkt bilden die Prachtbauten Babylons: Die ProzessionsstraĂe, Teile der Thronsaalfassade von Nebukadnezar II. (605-562 v. Chr.) und das Ischtartor. Letzteres enstand um 580 v. Chr. Es bildete den Abschluss des vorderen Teils der zweifachen Stadtmaueranlage von Babylon und ist mit farbig lasierten Reliefziegeln geschmĂźckt, auf denen Stiere und Drachen abgebildet sind. Der Saal 2.7 bietet weitere HĂśhepunkte des Museums: eine Stiftmosaikwand (um 3000 v. Chr.) und eine Reliefziegelfassade des Innin-Tempels aus Uruk (um 1500 v. Chr.).
Museum fßr Islamische Kunst: Im zweiten Obergeschoss ist in 18 Räumen das Museum fßr Islamische Kunst untergebracht. Hier werden Denkmäler, Elfenbeinschnitzereien, Keramiken und Buchkunst gezeigt. Der HÜhepunkt dieser Sammlung ist die Prunkfassade des Wßstenschlosses Mschatta (8. Jahrhundert n. Chr.) in Saal 3.10. Teile dieser Sammlung befinden sich auch in den Dahlem-Museen (siehe dort).
SprechDas Pergamonmuseum beherbergt die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum, das Museum fĂźr Islamische Kunst sowie das Archiv der Nationalgalerie.
BodestraĂe 1-3 (Eingang: Kupfergraben). Tel.: 2 03 55-0.
S-Bahn: S3, S5, S7, S9 (Hackescher Markt), S1-S3, S5, S7, S9 (FriedrichstraĂe)
U-Bahn: U6 (FriedrichstraĂe)
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