Die Zahlen sprechen für sich: rund 1,5 Millionen Menschen besuchen pro Jahr das Museum, das seinen Ursprung in der 1563 in Florenz gegründeten Akademie der Schönen Künste hat, und eine der berühmtesten Kunstsammlungen Italiens beherbergt. Seit 1784 wurde hier eine umfangreiche Kunstsammlung angelegt, um den Studenten der Schönen Künste Studienmaterial zur Verfügung zu stellen. Mit den Jahren kamen weitere Gemälde aus Klöstern und Konventen hinzu.
Hier erfährt der Besucher, wie eine der glorreichsten Epochen der italienischen Kunstgeschichte ausgesehen hat: die Renaissance. Michelangelos David ist zweifellos das beeindruckendste Werk, was man in der Gallerie Dell ‘Academia aus nächster Nähe bewundern kann. Die über fünf Meter hohe Skulptur am Ende des Korridors der Gefangenengalerie wurde von Michelangelo im Jahr 1504 mit Hilfe eines Meißels aus einem einzigen Marmorblock geformt. Spektakulär! Ursprünglich stand die Skulptur auf der Piazza della Signoria, wo sie irgendwann Gefahr lief, diverse Schäden zu erleiden. Also brachte man sie 1873 in das Museum und stellte Jahre später an ihren ursprünglichen Standort eine maßstabsgetreue Nachbildung auf. Gezeigt wird David mit angespannter Muskulatur und hochkonzentriert, kurz vor seinem Angriff auf Goliath. Kurios: seine Hände und sein Kopf scheinen im Verhältnis zum restlichen Körper unproportioniert, um die Stärken Davids gegenüber seinem Gegner hervorzuheben.
Ein weiteres Meisterwerk zeigt die vier Gefangenen von Michelangelo, vier Marmorstatuen, die für das Grab von Papst Julius II. angefertigt worden sind. Aber es sind auch zahlreiche Gemälde aus der Renaissance von großartigen Künstlern zu sehen.
Zu den wichtigsten Räumen des Museums zählen folgende:
- Galleria dei Prigioni (Galerie der Gefangenen) mit den vier Gefangenen von Michelangelo
- Tribuna del David mit der prächtigen Skulptur des David
- Sala del Duecento mit den ältesten Werken der Galerie
- Sala del Colosso mit Werken aus der zweiten Hälfte des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jhdt., u.a. das Gemälde „Die Entrückung der Sabinerinnen“ von Giovanni da Bologna und mehrere sehr wichtige religiöse Gemälde
- Dipartimento degli Strumenti Musicali mit bedeutenden Musikinstrumenten wie dem Cello von Niccolo Amati aus dem Jahr 1650 und einer Stradivarius-Geige aus dem Jahr 1716.