Venedig: Palazzo Ducale
Der Dogenpalast (Palazzo Ducale) in Venedig war seit dem 9. Jahrhundert der Sitz der Dogen und der Regierungsorgane der Republik. Es beherrscht den Markusplatz genauso wie die benachbarte Markuskirche und repräsentiert die frühere Weltmacht Venedig. Es ist ein Glanzwerk venezianischer Baukunst und die Verkörperung der venezianischen Selbstdarstellung, vor allem in der Ausstattung der Räume mit Stück, vergoldeten Schnitzereien und unzähligen Bilder die die Republik und seine Regierung verherrlichen.
In den Jahren 1574 und 1577 wurde der Palazzo durch Feuersbrünste stark beschädigt. Für einen Neubau des Palastes wurde ausgeschrieben, wobei der damalige Stararchitekt Andrea Palladio ein originelles Projekt vorlegte. Er schlug den Abriss des mittelalterlichen, gotischen Bauwerks vor und die Errichtung eines eleganten klassischen Renaissancebaus vor. Doch siegte die Meinung der Konservativen und in weniger als in einem Jahr wurde der Palazzo wieder im gotischen Stil aufgebaut. In dieser Form präsentiert er sich bis heute.
Man kann kaum glauben, dass der zarte, schwerelose Bau früher ein Festung war, die die Dogen im Jahr 814 mit Ecktürmen und Wallgraben erbauten. Als Venedig die Herrschaft über die Adria gefestigt hat und keine Angriffe mehr befürchtete, wurde aus dieser Festung ein eleganter Regierungssitz, von dem die Dogen nur einen Teil bewohnten. Die meisten Flächen beanspruchten der Senat und der Große Rat, die dort die wichtigsten politischen Entscheidungen trafen.
Der Saal des Großen Rates ist mit 54 Metern Länge auch der größte Saal im Palast, seine Fenster sehen zum Innenhof als auch auf die Lagune hin. Hier versammelten sich die 1000 Adeligen, die das Recht besaßen, den Dogen zu wählen. Der Innenhof ist mit istrischem Stein gepflastert und war für die Bürger Venedigs frei zugänglich. Er wurde für Versammlungen, Feste und Turniere benutzt, seit dem 1485 fand hier auch das Zeremoniell der Dogenkrönung statt.
Die politische Entscheidungen wurde teilweise von den damals bekannten Künstler Paolo Veronese und Jacopo Tintoretto als Gemälde als gigantische Bildern gehalten, die heute noch die Säle des Palastes schmücken.
Der Palast dient heute als Sitz bedeutender Ausstellungen.
Piazza San Marco