Venedig: Biblioteca Nazionale Marciana
Gegenüber vom Dogenpalast und am unteren Ende des Markusplatzes steht das elegante Bibliothekgebäude mit einer der wichtigsten Sammlungen für griechische, lateinische und orientalische Schriften. Der Renaissancebau wurde im 16. Jahrhundert von aus Florenz stammenden Architekten Jacopo Sansovino und Vincenzo Scamozzi erbaut. Der Hauptsaal ist mit wertvollen Gemälden vonVeronese und Tintoretto verziert, die Decke des Vorraums wurde von Tizian gestaltet. Aufgrund ihres umfangreichen Bestandes auf den Gebieten Byzantinistik, Philologie und ihrer historischen Entwicklung gehört die Bibliothek zu den wichtigsten Forschungsbibliotheken Italiens.
Aus den fast eine Million Bänden, 13.000 Handschriften und 3000 Inkunabeln umfassenden Beständen ragen u. a. das ’Breviario Grimani’ aus dem 16. Jahrhundert, Marco Polos Testament und die Weltkarte ’Mappamondo’ des Mönchs Frau Mauro hervor. Der Bibliothekbestand wuchs im Laufe der Zeit dank zahlreicher Schenkungen an. Viele Zuwächse stammen auch vom Ende des 18. Jahrhunderts und von Klöstern wie S. Giovanni e Paolo in Venedig oder S. Giovanni di Verdara in Padua. Die aktuelle Statistik weist ca. 30.000 Besucher.
1603 erließ die Stadt ein Gesetz, dass von jedem auf Venedig gedruckten Buch ein Pflichtexemplar an die Bibliothek Marciana abgeliefert werden musste. Somit wurde die Bibliothek eine ’Nationalbibliothek’ der Republik.
Piazzetta San Marco, 7