San Francisco:Â Cablecars
Laut Anekdote sah der Ingenieur und Kabelbauer Andrew Hallidie 1869, wie einige Pferde an einem steilen HĂźgel unter ihrer Zuglast zusammenbrachen und verendeten. Vier Jahre später, 1873, lenkte er selbst die erste Cable Car-Fahrt durch die Clay Street und präsentierte einer zunächst noch misstrauischen Ăffentlichkeit sein neues Verkehrmittel, das auch ohne Tierquälerei die steilen HĂźgel erklimmen konnte. Die Technik, Ăźber laufende Zugseile Wägen fortzubewegen, wurde bereits in den Goldminen eingesetzt – Hallidie kam als erster auf den Gedanken, nun auch Personen auf diese Art zu befĂśrdern.
Der Wagenlenker oder „Gripman“ bedient dabei einen Hebel, der Ăźber einen Greifer den Wagen in ein unterirdisch laufendes, zentral angetriebenes Kabel einklinkt. Das Cable Car wird dann mit einer konstanten Geschwindigkeit von ca. 15 km/h gezogen, bis der Fahrer den Greifer ausklinkt und die Bremsen betätigt. Die Tätigkeit des „Gripman“ erfordert einige Kraft und Geschicklichkeit (Kurven!), nur ca. ein Drittel der Anwärter besteht die PrĂźfung.
Neben dem Nutzen als Ăśffentliches Verkehrsmittel konnten mit Hilfe der Cable Cars auch hochgelegene Stadtviertel wie Nob Hill erschlossen werden. Bis zum groĂen Erdbeben von 1906 war das Streckennetz auf 180 km angewachsen, und Ăźber 600 Cable Cars waren unterwegs. Nur teilweise wurden danach die beschädigten Wägen und Schienen wieder in Stand gesetzt – im Zuge der Motorisierung veralteten sie als Transportmittel.Â
Doch als ein BĂźrgermeister sie 1947 komplett durch Busse ersetzen wollte, fĂźhrte eine Welle der EmpĂśrung dazu, daĂ einige Strecken erhalten, die Cable Cars schlieĂlich 1964 zum National Monument erklärt, und unter Denkmalschutz gestellt wurden.
Heute sind noch drei Routen in Betrieb, die ßberwiegend von Touristen genutzt werden: die Powell-Hyde, die Powell-Mason und die California-Linie. Am beliebtesten ist erstere, die von Market Street ßber Nob Hill und Russian Hill bis zur Beach Street entlang fährt und einen wunderbaren Blick auf Chinatown und ßber die Bucht bietet.
Wer San Francisco im Sommer besucht, kann am Union Square dem Cable-Car-Glockenläutwettbewerb zuhÜren.
TIPP: An den Start- bzw. Endstationen der Cable Cars stehen vor allem im Sommer lange Schlangen von Wartenden. Häufig dauert es dann mehr als eine Stunde, bis Sie endlich an der Reihe sind. Steigen Sie deshalb einfach an der ersten oder zweiten Station zu, denn es bleiben fast immer noch Plätze im Wagen oder auf den Trittbrettern frei.
Fahrzeiten: die Cable Cars fahren im Viertelstundentakt von 6 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts; Preise: pro Fahrt 2 $. Tickets gibt es beim direkt beim Schaffner, an Ticketautomaten oder bei Verkaufsstellen an den Endstationen.
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