Architektur

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8. Juni 2017 uwefreund

San Francisco - Architektur

San Francisco: Architektur

Wenn es einen charakteristischen Gebäudetyp für San Francisco gibt, so sind es die Victorians. Ca. 16 000 haben das Erdbeben von 1906 überstanden und sind zum Großteil restauriert worden. Heute erzielen die Häuser hohe Preise auf dem Immobilienmarkt, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Victorians gebaut wurden, waren sie vor allem deshalb so beliebt, weil sie sich serienmäßig, d. h. günstig produzieren ließen; ein Haus der unteren Preisklasse war damals bereits für 800 Dollar zu haben. Die Massenproduktion von Nägeln und die Entwicklung von leistungsfähigen Holzsägen machte ein maschinelles Aussägen von Zierleisten, Säulen und Simse möglich. Darüberhinaus boten viele der Häuser den Komfort von Elektrizität, fließendem Wasser und Sanitäreinrichtungen.

Verschiedene Stile kamen für die Victorians in Mode: herrschte zwischen 1850 und 1885 ein italienisierender Stil vor, der Elemente von den Renaissance-Palazzi Norditaliens borgte, verbreitete sich ab 1860 der Stick- oder auch nach dem Londoner Designer benannte Stick-Eastlake-Stil. Die meisten der viktorianischen Häuser sind in diesem Stil erbaut, leicht zu erkennen an den Erkern, der reichen Verwendung von verzierten Fenster- und Türgiebeln und der Betonung der vertikalen Linien. Beispielhaft für den Stick-Stil ist das Haas-Lilienthal-Haus. 

Am verspieltesten ist der Queen-Anne-Stil, der gegen Ende des Jahrhunderts populär wurde. Türmchen, Zierpanele, geschwungene Fensterrahmen, und ein fröhliches Mischen von unterschiedlichen architektonischen Stilen kennzeichnen diese Richtung. Die Anstriche in bunten Farben sind allen Stilen gemeinsam und verhalfen den Häusern zu der Bezeichnung „Painted Ladies“.

Im Stadtteil Pacific Heights, in der Haight, in der Castro und in Noe Valley lassen sich die Victorians bewundern, und natürlich als Postcard Row am Alamo Square.

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