Berlin:Â Unter den Linden
Das frĂźhere kulturelle Zentrum Berlins bildete die PrachtstraĂe Unter den Linden, 1,2 km lang und 60 m breit. Die StraĂe fĂźhrt von der SchlossbrĂźcke zum Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor, wo bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 der Ostteil Berlins endete.
Seit 1573 war sie der kurfĂźrstliche Reitweg vom Schloss zum Tiergarten. 1647 wurde sie im Auftrag des KurfĂźrsten vom Hofgärtner Hauff sechsreihig mit 1000 Linden und 1000 Nussbäumen bepflanzt, wodurch sie ihren Namen erhielt. Zwar wurden die Bäume elf Jahre später fĂźr den Bau einer Festung wieder abgeholzt, 1673 jedoch wurden wieder neue Linden angepflanzt. Noch heute werden die Linden in dem Lied Solang noch Untern Linden die alten Bäume blĂźhen, kann nichts uns Ăźberwinden besungen. Ihr prächtiges Aussehen erhielt die StraĂe erst unter Friedrich I. und Friedrich dem GroĂen. Architekten wie Karl Friedrich Schinkel oder Carl Gotthard Langhans und Bildhauer wie Christian Daniel Rauch oder Johann Gottfried Schadow prägten mit ihren Arbeiten den Boulevard. 1695 begann die Entwicklung zur PrachtstraĂe mit dem Bau des Zeughauses. 1770 beschloss Friedrich II. dann ihren Weiterausbau. DafĂźr wurden 44 Häuser abgerissen und durch 33 Adelspalais und BĂźrgerhäuser ersetzt. Der neuere Teil der StraĂe wurde Richtung Brandenburger Tor Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Hier lagen viele Botschaften und Konsulate.
Eines der populärsten Wahrzeichen Berlins ist das Reiterstandbild Friedrich des GroĂen. Das gewaltige, fast 13,5 m hohe Denkmal ist ein Werk des Bildhauers Christian Daniel Rauch, der zwĂślf Jahre daran arbeitete, bis es 1851 feierlich enthĂźllt werden konnte. Auf der RĂźckseite des realistisch gestalteten Denkmals sind Zeitgenossen Friedrichs II. wie Gotthold Ephraim Lessing und Immanual Kant dargestellt. Den Sockel schmĂźcken berĂźhmte HeerfĂźhrer des KĂśnigs, wie der Prinz Heinrich von PreuĂen, der Herzog Ferdinand von Braunschweig sowie die Reitergeneräle Seydlitz und Zieten. AuĂerdem kann man am FuĂe des Sockels 60 Namen bekannter PersĂśnlichkeiten lesen.
Obwohl das Reiterstandbild vom Krieg verschont blieb, wurde es 1962 in das Hippodrom nach Potsdam umgesetzt. 1980 erst kehrte es, nur um wenige Meter versetzt, an seinen alten Standort Unter den Linden zurĂźck.
Im 2. Weltkrieg wurden fast alle Gebäude Unter den Linden schwer beschädigt und konnten nur zum Teil rekonstruiert werden. So stehen zwischen FriedrichstraĂe und Pariser Platz viele Neubauten, wie z. B. die Botschaft der ehemaligen Sowjetunion.
Heute und in den kommenden Jahren ist das ganze Gebiet rund um die StraĂe Unter den Linden von starken Bautätigkeiten geprägt. Zahlreiche alte Bauten, die vĂśllig heruntergekommen waren, werden restauriert und die Dank des Mauerfalls frei gewordenen Flächen werden mit neuen Gebäuden bebaut.
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S-Bahn: S1, S2 (Unter den Linden)
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