Berlin:Â Dahlem-Museen
Die Dahlem-Museen sind die bedeutendsten Kunstsammlungen Europas mit einzelnen Sammlungen von Weltrang. Erbaut wurde das ältere Gebäude in den Jahren 1914-21 auf Betreiben von Wilhelm von Bode, dem Generaldirektor der Berliner Museen. Zunächst diente es jedoch nur als Magazin fßr das VÜllkerkundemuseum. Als jedoch nach 1950 die in Westdeutschland ausgelagerten Kunstwerke nach Berlin zurßckgebracht wurden, fanden sie hier ihre neuen Ausstellungsräume. In den sechziger Jahren war deshalb eine Erweiterung der Gebäude notwendig.
Seit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten erfolgt nun auch eine mit den Museen auf der Museumsinsel. Diese Neuverteilung der Sammlungen wird erst in einigen Jahren abgeschlossen sein. Deshalb empfielt es sich vor dem Besuch einer bestimmten Abteilung nachzufragen, wo sie sich im Moment befindet.
Gemäldegalerie (in der Arnimallee): Diese umfasst rund 1350 Werke der Europäischen Malerei vom 13.-18. Jahrhundert. Gezeigt werden rund 700 Werke u. a. von Botticelli, Tizian, Dßrer, Rubens, Rembrandt und Gainsborough. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Sammlungen von Rubens, Rembrandt (mit 21 Gemälden eine der bedeutendsten der Welt), Raffael und Tizian sowie franzÜsische Maler des 18. Jahrhunderts, wie Watteau und Chardin.
Skulpturengalerie (LansstraĂe): Sie verfĂźgt Ăźber 3500 Objekte, die in vier Abteilungen verteilt sind: FrĂźhchristlich-Byzantinische Sammlung (vom 3. bis zum 17./18. Jahrhundert), Nordalpine Bildwerke (800-1800), Italienische Sammlung (gotische Marmorskulpturen, Bronzeplastiken der Renaissance und des Barock), Sammlung des 19. Jahrhunderts (u. a. Werke von Gottfried Schadow, Rauch, Begas).
Museum fĂźr Indische Kunst (LansstraĂe): Das jĂźngste Museum PreuĂischer Kulturbesitz zeigt Skulpturen, Miniaturmalereien und Turfan-Wandbilder – insgesamt rund 15000 Objekte. Es wurde 1963 gegrĂźndet und entstand durch die Ăbernahme der Bestände aus Indien, Hinterindien, Indonesien und Zentralasien vom Museum fĂźr VĂślkerkunde. Die Turfan-Sammlungen gehen auf Funde zurĂźck, die vier Expeditionen zwischen 1902-14 in buddhistischen HĂśhlen und Tempeln in Chinesisch-Rukestan ausgruben. Einen weiteren Schwerpunkt des Museums fĂźr Indische Kunst sind die Gandhara-Bildwerke aus dem 1.-5. Jahrhundert.
Museum fĂźr Islamische Kunst (LansstraĂe): Dieses Museum wurde in 1904 von Bode gegrĂźndet und zeigt Kunst- und Kunsthandwerk der islamischen Welt, parthische, sasanidische und sĂźdarabische Kunst. Bis 1990 waren auch dessen Sammlungen auf Ost und West verteilt: die islamische Kleinkunst befand sich in Westberlin, die Architekturfragmente und Grabungsfunde auf der Museumsinsel.
Museum fĂźr Ostasiatische Kunst (LansstraĂe): Es zeigt chinesische, japanische und koreanische Malerei, Holzschnitte, Bronzen, Keramiken, Lackarbeiten und Skulpturen. Vor allem diese Sammlungen waren durch Kriegsschäden und -verluste betroffen – nur etwa 5% des Vorkriegsbestandes blieb erhalten. 1965 konnte das Museum die einmalige Sammlung von 150 Bronzen aus dem Ordosgebiet (5. Jahrhundert v. Chr. bis 3. Jahrhundert n. Chr.) erwerben. 1967 kam die ostasiatische Grafiksammlung der Kunstbibliothek mit etwa 7000 Blatt hinzu.
Museum fĂźr VĂślkerkunde (LansstraĂe): Dieses Institut besitzt rund 453000 Sammlungseinheiten, 141000 Fotodokumente und 1000 vĂślkerkundliche Filme. Das Museum entstand 1873, geht jedoch auf das Kunst- und Raritätenkabinett des GroĂen KurfĂźrsten zurĂźck. Das Museum gliedert sich in die acht Regionalabteilungen SĂźdsee, Amerikanische Archäologie, Amerikanische NaturvĂślker, Afrika, Westasien, SĂźdasien, Ostasien und Europa (ohne deutschsprachige Gebiete). AuĂerdem befinden sich hier das Junior-Museum und das Blinden-Museum.
Die Ausstellung des Museums fßr Spätantike und Byzantinische Kunst befindet sich in der Arnimallee.
Museum fĂźr Volkskunde (Im Winkel 6-8): Zu den Dahlem-Museen wird auch dieses Museum gezählt, obwohl es sich nicht Ăśrtlich bei den anderen Museen befindet. Es zeigt MĂśbel, Arbeitsgeräte und Hausrat sowie Trachten der Volkskultur im deutschsprachigen Raum. 80% der ursprĂźnglich 45000 Objekte gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1959 erfolgte mit rund 3600 Objekten ein Neuanfang, der in den Jahren 1970-76 durch ein eigenes Gebäude gekrĂśnt wurde: den Magazintrakt des Geheimen Staatsarchivs PreuĂischer Kulturbesitz. Seit 1992 befinden sich hier auch die Bestände aus dem Pergamon-Museum.
Arnimallee 23-27 (Eingang der Gemäldegalerie, der Skulpturensammlung, des Museums fĂźr Spätantike und Byzantinische Kunst), LansstraĂe 8 (Eingang der Museen fĂźr Indische Kunst, Ostasiatische Kunst, Islamische Kunst, VĂślkerkunde), Im Winkel 6-8 (Museum fĂźr Volkskunde). Tel.: 83 01-1, 8 39 01-01 (Museum fĂźr Volkskunde).
U-Bahn: U1 (Dahlem Dorf)
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