Thyssen-Bornemisza Museum

Thyssen-Bornemisza Museum
8. Juni 2017 uwefreund

Madrid - Thyssen-Bornemisza Museum

Madrid: Thyssen-Bornemisza Museum

Viele bedeutende Städte im Ausland warben 1991 um die Gunst des Barons Heinrich Thyssen-Bornemiszas und seiner Gattin Carmen Cervera, als es um die Frage ging, wer ihre Privatsammlung mit 900 Kunstwerken in einem angemessenen Gebäude der Öffentlichkeit präsentieren darf. Vertreten ist eine ganze Palette an Epochen. Von Mittelalter und Romantik über Impressionismus und Expressionismus bis hin zur Modernen vervollständigt das Thyssen-Museum die Madrider Kunstmeile und gilt als eine internationale Referenz für Kunstliebhaber.

Verantwortlich für die Sammlung waren die Thyssen-Barone. Die bekannte deutsche Industriellenfamilie hatte die Kunstsammlung seit Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt. Die Anfänge machten mittelalterliche und antike Kunst, später kamen auch modernere Bilder hinzu, die vor allem von Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza erworben wurden. Er kehrte dem Ruhrimperium den Rücken, wurde Schweizer Staatsbürger und widmete sich dann ausschließlich der Kunst. Bis zu seinem Tod kam er auf rund 1500 Werke quer durch die Kunstgeschichte Europas und Amerikas. Die Werke wurden in der Villa Favorita am Luganer See ausgestellt, bald wurde es dort allerdings zu eng. Über seine Gattin Carmen Bornemisza nahm er schließlich Kontakte zur spanischen Regierung auf. Seit 1992 kann man rund 800 seiner Werke im Palacio Villahermosa aus dem 18. Jahrhunderts sehen – das Thyssen-Bornemisza Museum war geboren.

Ähnlich wie der Prado oder das Reina Sofía-Kunstzentrum wurde auch das Thyssen-Museum erweitert. Seit 2004 werden in einem neuen Nebenflügel 220 weitere Werke ausgestellt, darunter die Collection Carmen Thyssen-Bornemisza als Leihgabe. Die Witwe des Barons hatte 1980 mit einer eigenen Sammlung begonnen, um die ursprüngliche Kollektion zu ergänzen. Carmen, kurz auch Tita genannt, hat sich mittlerweile einen Namen als Kunstsammlerin gemacht, obwohl sie als ehemalige Miss Universe und mit Familienklatsch immer wieder in der Boulevardpresse zu finden ist.

Highlights im Thyssen-Bornemisza sind Werke von Goya, Monet oder Renoir. Der deutsche Maler Emil Nolde ist gleich mehrfach vertreten, darunter mit der Landschaft „Sonnenuntergang im Herbst“ oder dem „Gartenweg“. Die zeitgenössische Kunst wird sehr beeindruckend mit Künstlern aus den USA, Deutschland und Spanien vertreten. Hier sehen wir einige sehr berühmte Gemälde von Dalí („Flug einer Biene um einen Granatapfel herum“), Picasso („Harlekin mit Spiegel“), Chagall („Das graue Haus“), oder auch Pop Art von Roy Liechtenstein („Frau in Badewanne“).

Neben der permanenten Ausstellung organisiert das Thyssen-Bornemisza Museum regelmäßig Sonderausstellungen mit Werken bekannter Künstler wie van Gogh, Chagall, Modigliani oder auch mit dem Hermitage-Museum in Sankt Petersburg.

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