Palast der Republik

Palast der Republik
8. Juni 2017 uwefreund

Berlin - Palast der Republik

Berlin: Palast der Republik

Wo einst das Berliner Stadtschloss stand, ragte bis 2003 der Palast der Republik auf. Im 2. Weltkrieg wurde das Schloss (200 m lang, 120 m breit, mit einer Kuppel von 70 m Höhe) stark beschädigt. Viele Experten und Berliner sprachen sich nach 1945 für einen Wiederaufbau aus, der DDR-Führung war es jedoch als Symbol für die feudalistische und imperialistische Vergangenheit Deutschlands ein Dorn im Auge. 1950 wurde deshalb die Ruine gesprengt und der große, leere Platz für Aufmärsche genutzt.

In den Jahren 1973-76 entstand dann auf dem Marx-Engels-Platz das Prestigeobjekt der DDR: der Palast der Republik, bald von den Berlinern nur noch als Palazzo Prozzo oder als größter Lampenladen Berlins tituliert. Der Palast ist 180 m lang und 85 m breit. Der leitende Architekt Heinz Graffunder ließ ihn von außen völlig mit Glas verkleiden. Das Gebäude war Sitz der Volkskammer der DDR und diente repräsentativen Zwecken. Im Gebäude befanden sich ein großer Saal mit 5000 Plätzen, der Plenarsaal der ehemaligen Volkskammer der DDR mit 787 Plätzen, 13 Restaurants sowie das Theater im Palast.

Nach der Wiedervereinigung war zunächst geplant, den Palast der Republik als ein kulturelles Zentrum zu nutzen. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Gebäude – wie viele andere der siebziger Jahre – völlig mit Asbest verseucht ist. Aus gesundheitlichen Bedenken heraus wurde es im September 1990 geschlossen.

Zwischen 1998 und 2003 wurde der Asbest entsorgt, dafür wurde eine Pauschalsumme von 3 Mio. Euro vereinbart. Nach mehreren Architekturwettbewerben beschloss der Bundestag – trotz Protesten aus dem In- und Ausland -im Jahre 2003 den Abriss des Palastes. Zwischen Frühjahr 2005 und Herbst 2005 wurde das Gebäude behutsam zurückgebaut. Der Abriss sollte Mitte 2007 abgeschlossen sein, erst am 2. Dezember 2008 wurde der letzte Gebäudeteil des Palastes abgerissen. Nun ist das ‘Becken’ des Palastes mit Sand aufgefüllt und ‘begrünt’, im Jahr 2010 beginnt der Wiederaufbau des Schlosses als ‘Humboldt-Forum’

Marx-Engels-Platz

S-Bahn: S3, S5, S7, S9 (Hackescher Markt)

U-Bahn: U2, U5, U8 (Alexanderplatz), U2 (Hausvogteiplatz)

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